10. November: Selbstmord 10. November: Selbstmord: 56-Jähriger sprengt sein Haus

Lösau/MZ. - Ein ohrenbetäubender Knall hat am Donnerstag gegen 7 Uhr viele Einwohner des Lützener Ortsteils Lösau (Burgenlandkreis) vom Frühstückstisch oder aus den Betten gerissen. In der Straße Am Kessel hatte eine Explosion ein Wohnhaus förmlich auseinander gerissen. Der Eigentümer des Hauses, ein 56 Jahre alter Mann, konnte von den Rettungskräften nur noch tot geborgen werden.
Keine weiteren Verletzten
Der 56-Jährige hatte sich nach Angaben der Polizei erhängt, nachdem er die Explosion vorbereitet hatte. Weitere Verletzte hat es nicht gegeben. Es wurden auch keine Häuser auf benachbarten Grundstücken beschädigt. Von der Feuerwehr war zu hören, dass der 56-Jährige wohl eine Propangasflasche geöffnet und eine angezündete Kerze daneben gestellt hat. Deren Flamme hat irgendwann das Gas-Luftgemisch zur Explosion gebracht.
Zum Motiv wird in Lösau viel spekuliert. Bei dem Mann soll es sich um einen ehemaligen Politoffizier der DDR-Volksmarine gehandelt haben, für den mit der politischen Wende das berufliche Aus gekommen war. Sicher ist, dass er zuletzt bei der Kommunalen ökologischen Sanierungs- und Entwicklungsgesellschaft Weißenfels (Kösa) gearbeitet hat. Einige Dorfbewohner vermuten, er sei entlassen worden und habe sich deshalb umgebracht. Kösa-Geschäftsführerin Sabine Hänel dementierte das. Der Mann habe noch einen Vertrag bis Ende September 2012 gehabt. Von einer Kündigung sei nie die Rede gewesen.
Zurückgezogen gelebt
Nachbarn erzählten, der Mann habe allein und sehr zurückgezogen gelebt, wenig Kontakt gehabt. An dem gut 80 Jahre alten Gebäude habe er kaum etwas gemacht.
Betroffen zeigte sich auch ein Nachbar, der den Hausbesitzer kurz vor der Explosion gesehen hatte. "Ich dachte, er wollte etwas reparieren", erzählte er. Auch die Feuerwehrleute waren schockiert, als sie am Unglücksort eintrafen. Ziegelsteine lagen kreuz und quer auf der Straße, eine Hauswand war komplett herausgerissen, im angrenzenden Gebäude auf demselben Grundstück waren alle Fensterscheiben geborsten. Die 45 Mitglieder der Feuerwehren aus Weißenfels, Lützen, Sössen, Lösau, Pörsten und aus Rippach hatten bis weit in den Vormittag zu tun, um das Feuer in den Trümmern des explodierten Hauses zu löschen.