Urlaub vom Lockdown: Urlaub vom Lockdown: Erste Passagierflieger starten von Airport Leipzig/Halle

Schkeuditz - Mehr als drei Monate ist das Abflugterminal am Flughafen Leipzig/Halle im Dauerlockdown gewesen: Nun, am Donnerstag um 10.35 Uhr, soll wieder der erste Passergierflieger vom mitteldeutschen Airport abheben. Die Ferienflug-Gesellschaft Condor startet zum ägyptischen Ferienort Hurghada.

„Die Sehnsucht unserer Kunden zu reisen, ist groß“, sagt Condor-Sprecherin Magdalena Hauser. Am Samstag soll dann von Leipzig/Halle aus auch der erste Flieger zur spanischen Urlaubsinsel Mallorca abheben. Condor hat das Reiseziel kurzfristig ins Programm aufgenommen. „Aufgrund der hohen Nachfrage werden wir bis zu drei Flüge täglich anbieten“, sagt die Condor-Sprecherin.

Die Bundesregierung hatte die Lieblingsinsel der Deutschen vor einer Woche von der Liste der Risikogebiete gestrichen und die Reisewarnung wegen stark gesunkener Infektionszahlen aufgehoben. Damit entfielen die Quarantäne und zunächst auch die Testpflicht für Rückkehrer. Mallorca hat aktuell eine Inzidenz von 26 Fällen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen.

Doch ohne Corona-Test kommt niemand auf die Insel: Alle Flugreisenden benötigen vor Abflug einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, teilte Condor mit. Am Flughafen Leipzig/Halle bietet ein privater Anbieter solche PCR-Tests kostenpflichtig an, deren Ergebnis aber erst nach 24 Stunden vorliegt. 

„Die Reisenden müssen das vorher einplanen“, sagt Flughafensprecher Uwe Schuhart. Die Tests könnten nicht vor dem Abflug gemacht werden. Auch bei der Rückreise, kündigt Condor an, werde es einen PCR-Test für die Urlauber geben. Eine Quarantäne ist nicht notwendig.

Das sieht bei Reisen ins Hochrisikogebiet Ägypten anders aus: Dort muss vor Abflug in Deutschland und vor der Ausreise in Ägypten ein negativer Corona-Test vorliegen. Zudem müssen Reisende nach Ankunft in Deutschland in Quarantäne - diese kann durch einen weiteren Test auf fünf Tage verkürzt werden.

Der Präsident des Gastro-Verbandes Dehoga Sachsen-Anhalt, Michael Schmidt, kritisiert: „Nach Mallorca darf geflogen werden, aber im Harz oder im Weinbaugebiet Saale-Unstrut darf niemand Urlaub machen.“ In der Tourismusbranche verstehe das niemand.

Doch ist der Vergleich angebracht? Condor-Sprecherin Hauser verweist darauf, dass es für die Fluggäste verlässliche Corona-Tests gebe, die bei Fahrten in den Harz nicht gemacht würden. Dehoga-Chef Schmidt widerspricht: „Auch wir haben Hygienekonzepte erarbeitet, die auch Corona-Tests mit einbeziehen.“

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hatte auch einen Osterurlaub im eigenen Bundesland ins Spiel gebracht, konnte sich bei der Ministerpräsidentenkonferenz am Montag damit aber nicht durchsetzen. Schmidt kritisiert besonders, dass den Hotels und Gaststätten „weiter jegliche Perspektive fehlt“. In der Unternehmerschaft herrsche Unverständnis. (mz)