Tödliches Eis Tödliches Eis: Auf zugefrorenem Heidesee droht Lebensgefahr

Halle (Saale) - Der Heidesee in Nietleben präsentiert sich derzeit als romantisches Wintermärchen - das allerdings schnell in einer Tragödie enden kann. Denn zahlreiche Ausflügler und Spaziergänger zieht es in diesen Tagen nicht nur an, sondern vor allem auf die spiegelglatte Eisfläche des zugefrorenen Heidesees.
Der allerdings, warnt Mathias Nobel, könne sich blitzschnell in eine eiskalte Todesfalle verwandeln. „Der schöne Schein trügt, denn die Eisflächen sind auf keinen Fall dick genug, um sie gefahrlos betreten zu können“, so der Heidebad-Betreiber. Speziell der Heidesee weise, wie auch andere geflutete Berg- und Tagebaurestlöcher, die Eigenheit unterschiedlicher Wassertiefen auf.
„Das Eis trägt nicht, es besteht das Risiko, einzubrechen“
„Im FKK-Bereich sind es zum Beispiel nur drei, vier Meter, während in der Seemitte und in anderen Bereichen, auch in Strandbadnähe, das Wasser bis zu 13 Meter tief ist“, so Nobel, der den Heidesee seit 20 Jahren kennt und daher aus Erfahrung spricht. Entsprechend unterschiedlich sei die Dicke des Eises, das nun bei dem jetzt einsetzenden Tauwetter erst recht brüchig werde. „Das Eis trägt nicht, es besteht das Risiko, einzubrechen“, so Nobel, der trotz des geschlossenen Bades täglich vor Ort ist und bisher schon etliche Leichtsinnige auf dem vereisten See vor der Gefahr gewarnt hat.
„Die Leute laufen einfach über den See und stehen bei mir auf dem Gelände“, so Nobel. Offenbar seien sich die Spaziergänger auf dem Eis der Lebensgefahr überhaupt nicht bewusst. Oft komme als Reaktion nur die Antwort: „Das kann ich wohl selbst entscheiden“, so Nobel, der Rettungsgeräte wie eine Leiter und eine an einem langen Seil befestigte Boje stets griffbereit hat. Komme es zum Einbruch ins Eis, blieben bei Minusgraden nur wenige Minuten, um sich aus dem kalten Wasser auf das Eis oder ans Ufer zu retten.
Werde man Zeuge eines Eiseinbruchs, solle man sofort den Notruf 112 alarmieren und keineswegs selbst aufs Eis gehen, um den Verunglückten zu retten. (mz)