Stadtwerke Wittenberg Stadtwerke Wittenberg: "Mitarbeiter sind das A und O"

Wittenberg - Ihr 30-jähriges Bestehen begehen in diesen Tagen die Stadtwerke Wittenberg. Von feiern zu schreiben, verbietet sich in Pandemiezeiten vermutlich, Grund dazu gäbe es jedoch reichlich, wie ein Gespräch mit Hans-Joachim Herrmann nahelegt. Er ist der Mann der ersten Stunde, mit 36 Jahren übernahm er ehedem als Geschäftsführer die Leitung eines Betriebes, wie es ihn zu DDR-Zeiten nicht gab, als noch VEB-Kombinate die Energieversorgung organisierten.
Am Anfang: Fernwärme
Mit der Wiedervereinigung fiel diese Versorgung in die Zuständigkeit der Kommunen. Am 6. Juni 1990 beschloss der Stadtrat die Gründung, am 19. Februar 1991 wurden die Stadtwerke schließlich aus der Abteilung Wärmeversorgung des ehemaligen VEB Gebäudewirtschaft und dem ehemaligen VEB Wärmeversorgung Wittenberg heraus gegründet.
Losgelegt haben sie mit der Fernwärme, 1992 kam die Gasversorgung hinzu, ein Jahr später die Straßenbeleuchtung, 1994 das Trinkwasser, 1995 die Stromversorgung, auch in den folgenden Jahren gab es Meilensteine, beispielsweise 1997 folgte die Gründung der Kommunalservice GmbH, 2005 die der Bäder und Freizeit GmbH.
Und weil man schon bei Zahlen ist: In 30 Jahren haben die Stadtwerke Herrmann zufolge 498 Millionen Euro investiert und 1,85 Milliarden Euro Umsatz generiert. Zahlungen an die Stadt wurden in Höhe von 117,9 Millionen Euro geleistet, etwa aus Gewerbesteuern und Gewinnausschüttungen. Löhne und Gehälter wurden laut Herrmann seit 1991 in einem Umfang von 260 Millionen Euro an über 300 Beschäftigte ausgezahlt.
Weil, wie er betont, die meisten Mitarbeiter in der Gegend leben, bleibe das Geld auch in der Region. Was übrigens die Belegschaft betrifft, so sagt Herrmann zur MZ: „Es ist schon eine tolle Zeit, aber dass man das so lange und erfolgreich macht, geht nur mit einer motivierten, gut ausgebildeten Mannschaft. Die Mitarbeiter sind das A und O.“
Hoffen auf den Sommer
Dass Herrmann gut ausgebildetes Personal geholt hat, erwähnt gegenüber der MZ auch Wittenbergs Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos). Die Stadtwerke, deren Aufsichtsratsvorsitzender Zugehör ist, bezeichnet er als bedeutsamen und verlässlichen Partner sowie als Erfolgsmodell. Tatsächlich gehört der Betrieb schon länger zu den 100 größten Unternehmen Sachsen-Anhalts. „30 Jahre Stadtwerke sind auch 30 Jahre Achim Herrmann“, fast Zugehör zusammen.
Der dankt unterdessen den Kunden, „die uns den Weg weisen“, aber auch der Belegschaft. Und verweist auf das Motto des Jubiläumsjahres, das lautet: „Wir sagen Danke!“ Wie sie das machen wollen angesichts von Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln?
Unter anderem mit Geduld: „Wir hoffen auf den Sommer“, sagt Hans-Joachim Herrmann. Dann soll es einen Tag der offenen Tür für interessierte Bürger geben - mit der Möglichkeit, technische Anlagen zu besichtigen - sowie ein Sommerfest für die Mitarbeiter.
Bewerbungen möglich
Als A und O bezeichnen sie bei den Stadtwerken besonders die Sicherstellung der Versorgung - und auch in der jetzigen Kälteperiode habe es keine Engpässe gegeben, sagt Geschäftsführer Hans-Joachim Herrmann zur MZ. Anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Stadtwerke kündigt er neben einem Tag der offenen Tür und einem Fest für die Mitarbeiter im Sommer einen Kreativ-Wettbewerb zum Thema Energie für Kinder und Jugendliche sowie eine Spendenaktion für Vereine an. Bei letzterer können 30 Vereine auf je 300 Euro hoffen. Bewerbungen, in denen der Verein sich vorstellt, sind bis Ende Juni bei den Stadtwerken möglich - auf dem Postweg oder auch per E-Mail. (mz)