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Zwischen Grillenberg und Wippra Zwischen Grillenberg und Wippra: Generationenwald wächst weiter an

Von Grit Pommer 07.04.2017, 12:00
Auf den Pferdeköpfen zwischen Grillenberg und Wippra gibt es einen Generationenwald.
Auf den Pferdeköpfen zwischen Grillenberg und Wippra gibt es einen Generationenwald. dpa

Grillenberg - Junge Bäume säumen die Kohlenstraße auf den Pferdeköpfen zwischen Grillenberg und Wippra. Eichen und Kastanien schieben ihre zarten Blätter ans Licht. Wer hier seine Wanderung beginnt, der sieht etwas Besonderes heranwachsen - einen Generationenwald.

Eltern und Großeltern haben Möglichkeit für Nachwuchs persönlichen Baum im Generationenwald zu pflanzen

Seit zwei Jahren können Eltern und Großeltern der jüngsten Einwohner im Kreis Mansfeld-Südharz für den Nachwuchs einen ganz persönlichen Baum pflanzen. Gemeinsam mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und dem Landesforstbetrieb rief der Kreis das Projekt vor zwei Jahren ins Leben. Am 29. April gibt es nun auf den Pferdeköpfen und im zweiten Generationenwald im Saalholz bei Rothenschirmbach die nächste Pflanzaktion. Zum mittlerweile vierten Mal kommen dabei junge Bäume in die Erde.

Insgesamt 80 Bäumchen werden dabei wieder gepflanzt, sagt Holger Koth, Leiter des Forstbetriebs Süd. Roteichen und Kastanien werden es wieder sein. Und an den beiden Standorten könnte in absehbarer Zeit der Platz knapp werden. „Wir hatten gar nicht damit gerechnet, dass die Sache jedes Mal von so vielen Leuten angenommen wird“, sagt Koth. Aber daran soll es nicht scheitern. Notfalls werde man weitere Flächen finden.

Das Jugendamt des Landkreises schreibt jedes Mal die Eltern der Neugeborenen aus dem vergangenen Jahr an und informiert sie über die Möglichkeit, einen Baum zu pflanzen. Werbung müsse man für die Aktion nicht mehr machen, die Termine seien immer schnell ausgebucht, sagt Kreis-Pressesprecher Uwe Gajowski.

Der Forst stellt die jungen Setzlinge zur Verfügung, die Pflanzlöcher müssen die Baumpaten selbst ausheben. Vor Ort wird das Ganze von den Forstwirt-Azubis aus dem Wippraer Standort des Landeszentrums Wald betreut.

Persönliche Namensschilder werden zusätzlich zu Bäumen im Generationenwald angebracht

Neben die Bäume werden Namensschilder gesteckt. Die kann man beim Christlichen Jugenddorf anfertigen lassen. Inzwischen basteln aber auch viele Eltern und Großeltern ganz eigene Varianten. „Der Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt“, sagt Koth. Die Setzlinge gingen in der Regel gut an, Verluste habe es bisher kaum gegeben.

Für die Pflanzaktion indes setzt sich jedes Mal eine kleine Völkerwanderung in den Wald in Bewegung. „Um die 150 Leute sind immer dabei“, sagt Uwe Gajowski. Deshalb habe der Forst sich dieses Mal zumindest für den Termin auf den Pferdeköpfen auch um ein Imbissangebot gekümmert. Dort soll eine Feldküche anrollen.

Die kleinen Baumpaten indes können in den kommenden Jahren miterleben, wie zusammen mit ihnen ein Baum in die Höhe wächst, stärker wird und den Stürmen trotzt. Viele Familien kehren immer wieder zum Generationenwald zurück und schauen bei einem Spaziergang nach, wie es „ihrem“ Baum so geht. (mz)