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Zukünftiges Rosendorf Rotha Zukünftiges Rosendorf Rotha: Gärten mit Plakette "Natur im Garten" ausgezeichnet

Von Steffi Rohland 12.04.2016, 09:51
Marlit Pscheidt erhält als erste Rothaerin die Plakette für naturnahes Gärtnern.
Marlit Pscheidt erhält als erste Rothaerin die Plakette für naturnahes Gärtnern. Steffi Rohland

Rotha - Das zukünftige Rosendorf Rotha hat am Sonnabend gleich mit zwei Neuigkeiten aufgewartet: Ortsbürgermeisterin Dorothea Süß und viele freiwillige Helfer veranstalteten um die Kirche Sankt Juliana einen kleinen Frühlingsmarkt mit Informationen rund um den Garten. Und: Zum ersten Mal erhielten drei Gartenbesitzer in Rotha die Plakette „Natur im Garten“ der Gartenakademie Sachsen-Anhalt.

Die Gartenakademie Sachsen-Anhalt wurde 2011 gegründet. Sie hat ihren Sitz auf Gut Zichtau. Hier sind zahlreiche Mustergärten entstanden, von denen sich Interessierte bei der Anlage eines eigenen Gartens inspirieren lassen können. Außerdem stehen fachkundig geschulte Gartenberater gern Rede und Antwort. Die Plakette „Natur im Garten“ tragen bisher rund 11 000 Gärten und Parks. Kernkriterien für die Verleihung der Plakette sind unter anderem, dass keine Pestizide, keine leichtlöslichen Mineraldünger und kein Torf verwendet wird. Bei der Bewirtschaftung des Nutzgartens wird auf Regenwassernutzung, die Anlage eines Komposthaufens und Nützlingsunterkünfte geachtet. (sro)

Schon seit Jahren unterstützt Gärtnermeister Hans-Jürgen Matern von der Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde den Ortsteil von Sangerhausen. Auch diesmal zog er mit seinem Informationsstand rund um die Rose die Besucher an. Er erläuterte den Rosenschnitt, die Rosenveredlung und gab außerdem Tipps zur Rosenpflege. Daneben nutzten Klein- und Hausgärtner die Möglichkeit, ihre überzähligen Pflanzen zu tauschen. „Die Idee zu dieser Pflanzenbörse hatte Günther Hachenberg“, erläuterte Süß. Das habe sie gern aufgenommen - ebenso wie den Vorschlag von Hanna Ungefroren, doch den Platz um die Kirche für diese Veranstaltung zu nutzen. „In die Kirche sind so viele Fördermittel geflossen, da kann sich nun jeder ansehen, was daraus geworden ist“, meinte Ungefroren.

Für drei Gartenbesitzer in Rotha war der Tag allerdings etwas ganz Besonderes: Sie erhielten von der Gartenakademie Sachsen-Anhalt eine Plakette als Zeichen, dass die Natur in ihrem Garten eine Chance hat. Die Premiere dieser Auszeichnung in der Region gab es bei Marlit Pscheidt. Projektbetreuerin Sybille Meyer überreichte der 82-jährigen leidenschaftlichen Hobbygärtnerin die Plakette. Pscheidt ergänzte, dass nicht nur die Pflanzen bei ihr ein schönes Leben haben: „Igel haben wir auch.“ Ein gutes Zeichen für einen Naturgarten.

Die zweite Plakette erhielt das Ehepaar Monika und Günther Hachenberg. Vor vier Jahren entdeckte das zugezogene Ehepaar das Haus in der Ortsmitte von Rotha und war sofort begeistert. Seitdem bringen sie das Gebäude und den dazugehörigen Garten auf Vordermann. Die Auszeichnung soll ein Ansporn sein, auch weiterhin so naturnah wie möglich zu gärtnern. „Gleichzeitig ist es die offizielle Anerkennung als Einwohner von Rotha“, sagte die Ortsbürgermeisterin schmunzelnd.

Die dritte Plakette wird zukünftig am Gartentor von Familie Ungefroren auf den naturnah bewirtschafteten Garten hinweisen. Hier nahmen Hanna Ungefroren und Sohn Bernd die Plakette und das Informationspaket in Empfang. Vieles, was sie da schwarz auf weiß erhielten, ist für sie schon seit Jahren selbstverständlich. So bieten Holz- und Steinstapel so manchem Gartennützling einen Unterschlupf. Dass die Gartenwiese noch keine Pestizide erhalten hat, ist für Familie Ungefroren selbstverständlich, denn hier picken die glücklichen Hühner. Geht es nach Süß, soll dem diesjährigen Frühlingserwachen im kommenden Jahr eine weitere Veranstaltung mit größerem Angebot folgen - möglicherweise vor der „Gaststätte Rhebecca“. (mz)