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Wohnungsmisere in Allstedt Wohnungsmisere in Allstedt: Ist das Problem Sophienstraße gelöst?

Von Beate Thomashausen 19.08.2016, 16:00
Der Wohnblock in der Sophienstraße
Der Wohnblock in der Sophienstraße Schumann

Allstedt - Das Problem Sophienstraße Allstedt ist offenbar gelöst. In der Gesellschafterversammlung, die das oberste Gremium für die Wohnungsgesellschaft ist, wurde am Mittwochabend das Thema ausführlich besprochen. „Wir haben alles das, was in der Sophienstraße gelaufen ist, selbstkritisch ausgewertet“, sagte Bürgermeister Jürgen Richter (CDU) am Telefon gegenüber der MZ.

Danach hatte es vor einigen Tagen noch nicht ausgesehen. Der Wohnblock in der Sophienstraße war in die öffentliche Kritik geraten, weil sich Mieter an die MZ gewandt hatten, um auf ihre Wohnsituation aufmerksam zu machen. So befanden sich zu dem Zeitpunkt zwei Wohnungen in stark vermülltem Zustand. Andere waren durch einen Wasserschaden beschädigt.

Mieter fühlten sich mit Wohnmisere alleingelassen

Die Keller des Hauses sind nass. Hinzu kommt, dass seit dem Bau des Hauses vor über 30 Jahren keine nennenswerten Renovierungs- und Sanierungsarbeiten vorgenommen wurden. Mit diesem Problem fühlten sich die Mieter von Stadt und Vermieterin alleingelassen.

„Unser Hauptaugenmerk liegt jetzt darauf, den Sophienstraßenbewohnern sauberen und ordentlichen Wohnraum zur Verfügung zu stellen“, so Richter. Das sei zum größten Teil auch bereits gelungen. Unter anderem ziehe am Samstag eine Familie in eine neue Wohnung um. Drei andere Mieter seien bereits umgezogen.

Und auch für die anderen werde entsprechender Wohnraum gefunden, der auch vom Jobcenter bezahlt werde, ist sich Richter sicher. „Die Mieter haben aber keinen Termindruck. Sie können in aller Ruhe ihren Umzug vorbereiten.“ Das ist eine Kehrtwende - war doch im Kündigungsschreiben, das der MZ vorliegt, noch deutlich von den Mietern gefordert worden, die Wohnung bis zum 1. August abzugeben.

Man lasse den Mietern, die bereits ausgezogen seien, auch genügend Zeit, ihre alten Wohnungen in Ordnung zu bringen, so die Geschäftsführerin der Wohnungsgesellschaft, Antje Siemann. „Damit meine ich nicht, dass sie neu tapezieren sollen, aber die alten abgewohnten Tapeten sind schon von der Wand zu entfernen und die Toiletten zu reinigen. Natürlich sollten auch die Fenster intakt sein, damit keine weiteren Schäden in der Wohnung entstehen.“

Was mit Gebäude in der Sophienstraße passiert, muss noch entschieden werden

Es müsse ja noch entschieden werden, was mit dem Wohngebäude in der Sophienstraße passiert, so Siemann. „Wir wollen ja unser Konzept ,Soziale Stadt’ fortführen. Dazu gehört es auch, bezahlbare Wohnungen anzubieten“, so Siemann. Dass genau dies allerdings nicht geschehe, hatten die Mieter der Sophienstraße bisher beklagt.

Bei ihrem nächsten Treffen werde die Gesellschafterversammlung unter anderem die Sophienstraße genau in Augenschein nehmen, aber auch andere Objekte in der Stadt, bei denen dringender Handlungsbedarf bestehe, so Richter.

Erst dann werde entschieden, was mit den Objekten passieren wird. „In diesem Jahr wird es noch keine Entscheidung darüber geben, ob das Gebäude in der Sophienstraße abgerissen wird oder bestehen bleibt“, bleibt Siemann über die Zukunft des Blocks im Unklaren. (mz)