Wippraer Bier trifft die Geschmäcker
Wippra/MZ. - Die Brauerei beliefert inzwischen Direktabnehmer bis nach Halle und Magdeburg. Auch in Sangerhausen, Klostermansfeld, Hettstedt und im Katharinenstift in Eisleben kann man es kaufen. "Und es geht gut", bestätigt Dagmar Edel, Inhaberin des Marktes im Katharinenstift.
Dennoch schauen die Bierbrauer aus Wippra nicht sorgenfrei in die Zukunft. Insbesondere ein Getränkegroßhandel erschwert weitere Pläne. Er vertreibt Flaschenbier mit dem Hinweis "Gebraut für die Wippraer Brauerei" und Fassbier mit dem Aufdruck "Wippraer Bier". Die Gebrüder Gehring werfen dem Vertreiber deshalb Etikettenschwindel vor. "Diese Biere werden nicht bei uns gebraut", so Gehring. Immer wieder kämen Gäste, die sich wundern, dass das Bier in Wippra besser schmecke als das, was sie in Flaschen gekauft hätten.
Nur das "Original Wippraer Bier" werde in der Museumsbrauerei hergestellt. Und auch nur dort gäbe es die Fässer zu kaufen, so Gehring. Er will dem "Markenklau" nun einen Riegel vorschieben. Mit Hilfe eines Anwaltes wird eine Unterlassungsklage vorbereitet. Erst wenn bei der Wippraer Marke wieder Klarheit auf dem Bier-Markt herrscht, will Gehring darüber nachdenken, auch 0,5-Liter Flaschen zu produzieren. "Da wollen wir nichts übers Knie brechen."
Derweil kümmert sich die Brauerei darum, ihre Angebot zu erweiteren. Die Führungen durch das alte Gemäuer im Herzen von Wippra sind schon zu einer festen Größe geworden. Auch immer mehr Familien, Firmen, Reisegesellschaften oder andere Gruppen kommen zu Verkostungen mit deftigem Essen.
Allein der Biergarten, der vor allem an Wochenenden im Sommer gern besucht wird, umfasst 100 Plätze. Mit Flyern, die auch in der Regionalbahn "Wipperleise" ausliegen, sollen neue Gäste in die Traditionsbrauerei gelockt werden.