Wegen Trockenheit Wegen Trockenheit: Kein Osterfeuer in Wettelrode

Wettelrode/Katharinenrieth/ MZ - Es war der Anziehungspunkt zu Ostern in Wettelrode. Zwischen 200 und 400 Menschen kamen stets zum Osterfeuer auf den Sportplatz. Auch in diesem Jahr sollte dort Ostersamstag gefeiert werden. Der Burschenverein des Ortes hat die Veranstaltung aber notgedrungen abgesagt.
„Ursache ist die Trockenheit“, sagte Tim Schultze, der langjährige Chef des Burschenvereins und Ortsbürgermeister. Die Entscheidung sei den 29 Vereinsmitgliedern schwer gefallen. Sie sei aber nach Absprache mit der Feuerwehr und nochmaliger Besichtigung des Geländes getroffen worden. „Es ist uns einfach viel zu gefährlich“, sagt Schultze. „25, 30 Meter hinter dem Sportplatz beginnt der Stadtwald und der zieht sich bis Wippra.“ Nicht auszudenken, wenn der durch Funkenflug in Brand geriete, sagt der Burschenchef. Es habe halt im Frühjahr zu wenig geregnet.
Gerüchten widersprochen
Schultze widersprach auch Gerüchten, die im Ort kursieren: Angeblich habe der städtische Bauhof zu viel Strauchschnitt abgekippt, so dass der Haufen viel zu groß sei, um ihn gefahrlos abrennen zu können. „Der Berg ist größer als in den Vorjahren“, räumt der Burschenchef ein. Das habe aber nicht der Bauhof zu verantworten, sondern viele Einwohner des Ortes, die auf dem Alten Sportplatz ihr Schnittgut abkippen. „Der Bauhof macht das immer sehr ordentlich.“ Die Größe des Haufens habe auch nichts mit der Absage zu tun.
Ganz ausfallen lassen wollen die Burschen ihr Osterfest aber nicht. Statt Osterfeuer gibt es nun eine Osterparty auf dem Hof des Saales. Als vor einigen Jahren das Feuer schon einmal wegen drohender Waldbrandgefahr nicht gezündet werden konnte, sei die Party gut angekommen.
Los geht es Samstag um 17.30 Uhr mit einem Fackelumzug vom Feuerwehrgerätehaus. „Ab 18 Uhr stehen wir am Dorfgemeinschaftshaus mit Getränken und Gegrilltem bereit“, wirbt der Burschenchef. Für die Kinder werde es wieder Überraschungen geben.
Osterfeuer in Katharinenrieth findet statt
In Katharinenrieth dagegen kann man sich ungestört auf das Osterfeuer freuen, das am Samstagabend unter der Regie des Heimatvereins in der ehemaligen Gartenanlage lodern wird.
Im Vorfeld allerdings hat der Zustand des Platzes, auf dem das Dorf traditionell in die Festtage reinfeiert, Anlass für Ärger gegeben. Denn einige schwarze Schafe nutzen ihn das Jahr über als Müllabladeplatz. Und dem soll jetzt ein Riegel vorgeschoben werden.
Die kleinen Brücken, über die das ehemalige Schrebergartengelände erreichbar ist, sollen künftig das Jahr über mit Schranken versperrt und erst wenige Wochen vor Ostern geöffnet werden, erklärt Ortsbürgermeister Reinhard Beck (parteilos), nachdem man im Ortschaftsrat über das Problem beraten und sich das Ganze auch noch mal vor Ort angeschaut hat.
Osterfeuer vom Ordnungsamt kontrolliert
„Die meisten Leute in Katharinenrieth sind vernünftig, aber einige wenige sind einfach nicht anders zu belehren“, sagt Beck. So richtig aufgefallen sei das Schutt-Dilemma vor etwa zwei Wochen, als der Heimatverein das Gelände mit Unterstützung der ortsansässigen Transportfirma Kath-Trans grundhaft beräumt hat.
Nach etlichen Jahren sollten alte Aschereste beseitigt und der Platz wieder gerade geschoben werden. Dabei fand man aber auch vieles, was nicht ins Osterfeuer gehört, berichtet Beck. Zum Beispiel Betonteile, Steine und Metall.
„Das Osterfeuer wird jedes Jahr vom Ordnungsamt kontrolliert. Was nicht reingehört, muss der Heimatverein entfernen und auf seine Kosten entsorgen“, ärgert sich Beck über Bürger, die auf so billige Weise ihren Müll loswerden wollen.
Deshalb soll nun die Sperrung erfolgen. Anlieger, die auf dem Gelände Grundstücke unterhalten, sollen Schlüssel für die Schranken bekommen.