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„Seid ihr groß geworden“ Von der Einschulung bis zur Jugendweihe - Vier Familien aus Katharinenrieth feiern gemeinsam

Nach der Einschulung vor acht Jahren feiern vier Familien aus Katharinenrieth auch die Jugendweihe ihrer Sprösslinge gemeinsam. Sogar das Bild (im Text) von damals wird nachgestellt. Wie es dazu kam.

Von Frank Schedwill 27.05.2024, 14:30
Den gleichen Wagen wie zur Einschulung vor acht Jahren hatten die Katharinenriether zur Jugendweihe von Elias, Lena, Hanna und Hannes Georg (v.l.) besorgt.  Und wie damals schauten sie heraus. Wie 2016  ließen Eltern, Verwandte und Freunde die Vier bei einer großen Feier hochleben.
Den gleichen Wagen wie zur Einschulung vor acht Jahren hatten die Katharinenriether zur Jugendweihe von Elias, Lena, Hanna und Hannes Georg (v.l.) besorgt. Und wie damals schauten sie heraus. Wie 2016 ließen Eltern, Verwandte und Freunde die Vier bei einer großen Feier hochleben. (Foto: Maik Schumann)

Katharinenrieth/MZ. - Zur Jugendweihe sehen wir uns bei einer Feier wieder. Dieses Versprechen haben sich Familien aus Katharinenrieth gegeben, deren Kinder im August 2016 eingeschult wurden. Sieben Jungen und Mädchen aus den „Babyboomer-Jahrgängen“ 2009 und 2010 kamen damals in die Grundschule nach Allstedt oder die Freie Grundschule in Riestedt - ein Rekord für den kleinen Allstedter Ortsteil, der insgesamt nur etwa 185 Einwohner zählt. Zumeist gibt es dort nur ein oder zwei Schulanfänger.

Familien feiern gemeinsam

Damals war die Einschulung von fünf Familien bei einer Riesenfete am Feuerwehrgerätehaus gemeinsam mit rund 120 Gästen gefeiert worden. An diesem Samstag gab es nun die versprochene Neuauflage. Denn vier Familien, die 2016 bereits dabei waren, feierten auch die Jugendweihe ihrer Sprösslinge gemeinsam.

Das sind die Cousinen Lena und Hanna Hoffmann, die die achte Klasse des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Sangerhausen besuchen sowie Hannes Georg Bosse und Elias Unger, die beide in die Sekundarschule in Allstedt gehen.

„Wir haben ein Streichholz gezogen und den Termin auf den 25. Mai festgelegt“, sagt Ramona Bosse, die das Fest maßgeblich mit vorbereitet hat. Vorteil: Die Familien, die miteinander verwandt oder zumindest befreundet sind, brauchten dank des gemeinsamen Fests, wie bei der Einschulung vor acht Jahren nicht sprichwörtlich zur selben Zeit auf verschiedenen Hochzeiten zu tanzen.

Auch, dass die Jugendweihe der beiden Gymnasiastinnen eigentlich erst am nächsten Sonnabend, 1. Juni, stattfindet, sei kein Problem. „Die Mädchen feiern dann mit ihren Freuden einfach noch einmal“, erzählt Ramona Bosse, die das Fest am Wochenende maßgeblich mitorganisiert hatte. Bis Sonntag früh um drei Uhr wurde geeifert.

Bild von der Einschulung 2016.
Bild von der Einschulung 2016.
(Foto: Maik Schumann)

Vorbereitung des Festes läuft wie am Schürchen

Die 53-Jährige betont, auch die Vorbereitung des gemeinsamen Fests sei wie am Schnürchen gelaufen. „Wir vier Familien helfen und unterstützen uns gegenseitig. Jeder packt mit an.“ Für die vier jungen Leute, die nun die Welt der Erwachsenen erobern, waren wie schon zu ihrer Einschulung eine ganze Reihe Überraschungen vorbereitet.

Neben einer großen Jugendweihetorte, über eine Videopräsentation mit Bildern aus der Kindheit der vier, die Stefanie Hermann und Susanne Unger zusammengestellt hatten, bis zu einem „Wackelbaum“, der an den Zuckertütenbaum zur Einschulung erinnern sollte.

Nur, dass an dem geschmückten Baum nun keine Zuckertüten, sondern Wackelmänner, also kleine Schnapsflaschen, hingen. „Es sollte wie die Einschulung wieder ein wunderbares Familienfest werden“, sagt Bosse.

Foto von damals wird nachgestellt

Bei dem Fest wurde auch das Bild nachgestellt, dass der MZ-Fotograf bei der Einschulung der Katharinenriether Abc-Schützen aufgenommen hatte. Elias, Lena, Hanna und Hannes Georg waren damals zusammen mit ihren Eltern auf einem bunt geschmückten Traktor-Anhänger durch das kleine Dorf gefahren.

Die Tour wurde am Samstagnachmittag mit dem Traktoranhänger wiederholt, den erneut der Landwirtschaftsbetrieb von Andreas Loel zur Verfügung gestellt hatte. Echo vieler Zuschauer: „Mensch, seid ihr groß geworden.“ Andere meinten: „An den Kindern sieht man, wie die Zeit vergeht.“

Offen ist noch, ob es vielleicht irgendwann einmal eine weitere gemeinsame Feier der vier Familien in Katharinenrieth geben wird. „Wahrscheinlich ist das nicht, weil die Kinder ja alle verschiedene Wege gehen. Man weiß aber nie“, sagt Ramona Bose.