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VfB Tilleda gegen BSC Siebigerode VfB Tilleda gegen BSC Siebigerode: Fußballspiel endet nach 63 Minuten

Von Ralf Kandel 13.04.2015, 19:13
Screenshot der offiziellen Website des Deutschen Fußballbundes.
Screenshot der offiziellen Website des Deutschen Fußballbundes. Fußball.de Lizenz

TILLEDA - Ein Fußballspiel dauert 90 Minuten. Im Normalfall jedenfalls. Nicht so in Tilleda (Kreis Mansfeld-Südharz). Hier ist am Sonntag die Partie zwischen dem gastgebenden VfB und dem BSC Siebigerode in der zehnten Liga nach einer guten Stunde vorbei gewesen. Nach 63 Minuten verließen die Gäste in der Begegnung der Fußball-Kreisliga den Platz. Das Team, das einem 0:2-Rückstand hinterherlief und bereits drei Platzverweise zu verkraften hatte, fühlte sich vom Schiedsrichter ungerecht behandelt.

Angst vor Eskalation

Die Gastgeber hatten kein Verständnis für die Entscheidung. „Ich finde, das war unsportlich“, sagte Dominik Bokrant, Spieler des VfB Tilleda. Daniel Feuerberg, Fußball-Chef des BSC Siebigerode, verteidigte den Entschluss: „Das war eine deeskalierende Maßnahme. Wir hatten keine andere Wahl.“ Dann fügte er hinzu: „Wir mussten das Spiel zu diesem Zeitpunkt beenden, sonst hätte der Schiedsrichter noch mehr Spieler von uns vom Platz gestellt. Oder die ganze Sache wäre richtig eskaliert.“

Von Anfang an war in der Partie „Pfeffer“ drin. Bereits in den ersten 45 Minuten gab es sechs gelbe Karten, drei pro Mannschaft. Zur Pause lagen die Gastgeber 1:0 vorn. Nach dem Wechsel wurde es turbulent. In der 50. Minute schickte der Unparteiische einen Siebigeröder vom Feld. Es folgten zwei weitere gelbe Karten für die Gäste - dazwischen fiel das 2:0 für Tilleda. Als nach einer Stunde der Schiedsrichter zwei weitere Spieler der Gäste vom Platz stellte schlugen die Wogen endgültig hoch. Danach war Feierabend.

„Der Trainerstab, der Kapitän und sein Stellvertreter haben beschlossen, das Spiel vorzeitig zu beenden. Die Entwicklung auf dem Feld ließ keine andere Möglichkeit zu“, sagte Fußball-Chef Feuerberg, der auch Fairplay-Verantwortlicher beim Kreisfachverband Fußball ist. Dominik Bokrant vom VfB Tilleda sah das anders. „Es war eigentlich keine außergewöhnlich unfaire Partie. Für ein Kreisliga-Spiel war angemessene Härte drin.“

Kein Präzedenzfall

Günther Wagner, Vorsitzender des Sportgerichtes, reagierte sprachlos. „So was habe ich noch nicht erlebt.“ Er geht davon aus, dass der Fall beim Sportgericht landen wird. Zu einer möglichen Urteilsspanne wollte sich Wagner noch nicht äußern. „Es gibt dazu ganz einfach meines Erachtens nach keine vergleichbaren Präzedenzfälle.“ (mz)