Vergabe-ABM Vergabe-ABM: Gebäude fielen, Lohn floss spärlich
Winkel/MZ. - Hans-Dieter Weinreich hat - wie man so schön sagt - die Faxen dicke. Und schön ist die ganze Angelegenheit für ihn schon lange nicht mehr. Denn Hans-Dieter Weinreich hat anständig seine Arbeit erledigt und möchte dafür auch anständig und vertragsgemäß entlohnt werden. Doch das ist nicht passiert, zumindest nicht in den letzten Monaten.
Rückblick: Im Mai gehörte Hans-Dieter Weinreich zu 25 Glücklichen, die im Rahmen einer Vergabe-ABM für einen gewissen Zeitpunkt wieder in Lohn und Brot standen. Der Auftrag lautete: Abriss von Gebäuden in der ehemaligen Wohnstadt des Flugplatzes Allstedt in der Gemarkung Winkel. Den Zuschlag für diese Vergabe-ABM erhielt damals die Firma BHR GmbH aus Brandis in Sachsen. Irgendwann, so schilderte es Hans-Dieter Weinreich, der sich zeitlich aber nicht so ganz genau festlegen möchte, gab es Unregelmäßigkeiten bei der Lohnzahlung. "Gespräche mit dem Arbeitsamt und der Bürgermeisterin von Winkel ergaben, dass das Geld rechtzeitig an die ausführende Firma gegangen war. Ich habe keinen Grund, diesen Aussagen nicht zu glauben", so der Sangerhäuser Weinreich. Der Stand der Dinge Anfang der Woche war nun so, dass noch eine Lohnrestzahlung für Oktober aussteht, der Lohn für November und die Resttage im Dezember - die Maßnahme endet am heutigen 13. Dezember - sind auch noch nicht geflossen.
In Gesprächen der Mitteldeutschen Zeitung mit dem Arbeitsamt und der Bürgermeisterin von Winkel kam jeweils zum Ausdruck, dass beide ihre finanziellen Beiträge für die Vergabe-ABM ordnungsgemäß gezahlt haben. "Ich kann natürlich immer nur dann Geld überweisen, wenn die entsprechende Arbeit erledigt ist", so Bürgermeister Mathilde Kamprath. Der Gemeinde, so hatte sie die Formalien erläutert, seien die Hände gebunden. Sie bekomme eine Rechnung, lasse sie überprüfen und überweise dann das Geld. Und das sei stets ordnungsgemäß erfolgt. Ein kaufmännischer Mitarbeiter der BHR GmbH gab zu, dass Lohnzahlungen noch ausstehen. "Noch diese Woche werden die Oktobergelder überwiesen, spätestens nächste Woche die restlichen Löhne für November und Dezember", so der Mitarbeiter, der sich allerdings schützend vor sein Unternehmen stellt und jede Schuld von ihm weist.
Und Hans-Dieter Weinreich? Er traut dem Frieden wirklich erst, wenn das Geld auf seinem Konto ist und bedauert die ganze Angelegenheit natürlich. "Die Arbeit hat wirklich Spaß gemacht, und eine tolle Truppe waren wir auch." Insgesamt sind elf Gebäude seit Mai dem Erdboden gleich gemacht worden. Im nächsten Jahr soll der Abriss fortgesetzt werden, so die Bürgermeisterin. Kommentar