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Unfall oder Tierquälerei Unfall oder Tierquälerei: Treibt ein Katzenhasser sein Unwesen

Von Helga Koch 14.11.2018, 15:15
Die toten Tiere lagen am Montagmorgen nah am Ortseingang von Riethnordhausen, nicht mal einen halben Meter neben der Straße.
Die toten Tiere lagen am Montagmorgen nah am Ortseingang von Riethnordhausen, nicht mal einen halben Meter neben der Straße. Koch

Riethnordhausen - „Sieht aus wie eine Hinrichtung“, sagt spontan eine Frau, als sie das Foto der beiden Katzen sieht. Zwar sind tote Tiere an einem Straßenrand nichts Ungewöhnliches. Aber der ein oder andere Kraftfahrer, der die Kadaver am Montagmorgen ebenfalls entdeckt hat, dürfte trotzdem gestutzt haben.

Schließlich lagen beide Katzen nebeneinander am Straßenrand, fast am Ortseingangsschild von Riethnordhausen aus Richtung Martinsrieth.

Seltsam: die ungewöhnliche Position der Tiere, knapp neben der Fahrbahn und mit den Köpfen zueinander.

Das weiß-schwarze Tier, das ein schwarzes Halsband trug und also jemandem gehörte, hatte Blut im Maul. Das rot-weiße Tier sah ebenfalls sehr gepflegt aus; es hatte eine frische Verletzung an einer Vorderpfote, eine Kralle war herausgerissen.

Polizei geht von Unfall aus

Kann es sein, dass in einer Nacht zwei Tiere an derselben Stelle angefahren werden und sich sterbend von der Straße geschleppt haben?

Oder war womöglich ein Katzenhasser am Werk, hat die Tiere erschlagen und dann am Straßenrand einfach nebeneinander abgelegt?

Das schließt Polizeisprecherin Steffi Schwan jedoch aus. Denn augenscheinlich seien beide Tiere angefahren worden und dadurch gestorben. Polizisten aus Roßla hätten die Stelle aufgesucht.

„Es gibt keine Hinweise, dass da was anderes im Spiel gewesen ist“, sagt Schwan. Es lägen auch keinerlei Hinweise vor, wem die Katzen gehört hätten. Ähnlich äußert sich David Breitenbach vom Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Goldene Aue.

„Die Tiere sind an- oder überfahren worden“, ist er sicher. Wahrscheinlich hätten sie sich noch rüber auf den Straßenrand geschleppt. „Sie sind aufgrund der Verletzungen gestorben.“

Das Ordnungsamt habe von der Polizei die Information erhalten, dass an der Straße zwei tote Katzen lägen, die entsorgt werden müssten. Das habe der Bauhof erledigt.

Vergiftete Katzen in Berga

Oder ist in Riethnordhausen jemand unterwegs, der es auf Katzen abgesehen hat? Therese Wenschuh vom Sangerhäuser Tierschutzverein ist dazu noch nichts zu Ohren gekommen, wie sie sagt. Probleme habe es dieses Jahr vielmehr in Berga gegeben, wo zwei Katzen offenbar vergiftet wurden.

Aber auch in Allstedt war mehrfach auf Stubentiger geschossen worden. In Sangerhausen hatten Passanten eine in Plastiktüten verschnürte Katze in einer Biotonne entdeckt, die aber gerettet werden konnte. - Und all das, obwohl bei Verstößen gegen das Tierschutzgesetz Geld- oder sogar Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren drohen. (mz)