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Nach mehrwöchiger Suche Tierschützer fangen Schäferhund Levi mit Lebendfalle in Sangerhausen

Von Frank Schedwill 24.06.2020, 09:15
Der Schäferhundmix „Levi“
Der Schäferhundmix „Levi“ Tierschutzverein Grenzenlos

Sangerhausen/Helbra - Katja Culbertson atmet durch. Nach mehrwöchiger Suche ist der in Helbra verschwundene Schäferhund „Levi“ gerettet. Das Tier ging am Montagnachmittag in die Falle, die die 48-Jährige aus Gera und ihre Mitstreiterinnen auf einem Privatgrundstück am Brühlberg in Sangerhausen aufgestellt hatten.

Culbertson, die zwei Spezialhunde besitzt und sich ehrenamtlich bei der Suche nach verschwundenen Vierbeinern engagiert, war vom Verein „Tierhilfe grenzenlos“ aus Dortmund um Hilfe gebeten worden, als bei der Fahndung nach Levi nichts funktionierte. Der Schäferhund, der ursprünglich aus Rumänien stammt, war am 24. Mai aus einer Wohnung in der Siebigeröder Straße in Helbra verschwunden.

Schäferhund „Levi“ in Sangerhausen aufgetaucht

„Das Tier hatte in Rumänien und später bei mehreren Haltern eine schwere Zeit, da musste ich einfach helfen“, sagt Culbertson. Die Gerichtsvollzieherin aus Gera war deshalb in den vergangenen Wochen viermal in Sangerhausen. Von Gera aus sind das immerhin 150 Kilometer Entfernung - eine Strecke.

Wie Culbertson und ihre Mitstreiterinnen herausfanden, war Levi zunächst einen Kreis von Norden nach Osten und nach Süden gelaufen, jeweils bis zu 25 Kilometer von seinem Zuhause entfernt. Dann kreuzte er mehrfach die A38 und landete in Sangerhausen. „Da war er schon bestimmt 100 Kilometer unterwegs“, sagt Culbertson. Hier schien er zu stoppen. Leider sei der ängstliche Hund anfangs immer wieder von Leuten verfolgt worden, so dass die Gefahr bestand, dass er immer weiter wegläuft.

Tierschützer fangen „Levi“ mit Lebendfalle

Zwischenzeitlich waren die Tierschützerinnen auch ganz nah an dem Hund dran: „Zufällig fanden wir den schlafenden Levi oberhalb einer Gartenanlage, konnten ihn aber nicht fassen.“ Weitere Fangversuche schlugen ebenfalls fehl. Dann erfuhren die Tierschützerinnen, dass der Hund von einer Zeitungszustellerin und einer Familie in deren Carport am Brühlberg gefüttert wurde.

„Die Helfer waren besorgt um den abgemagerten Kerl“, sagt die 48-Jährige. Der Hund tauchte auch mehrfach am Tierheim und nahe der Halde auf. Bei der Familie am Brühlberg ging Levi dann in die große Lebendfalle, die Culbertson aufgebaut hatte. Die Geraerin beobachtete das mit einer Webcam aus der Ferne. „Es war Gänsehaut pur“, erinnert sie sich an den Moment. Levi wurde ins Tierheim gebracht. Er soll dann vorerst zurück zum Tierschutzverein, da es zwischen ihm und seiner neuen Besitzerin nicht wirklich gepasst habe. (mz)