Stausee Kelbra Stausee Kelbra: Angler unzufrieden über Natura 2000

Kelbra - Für Gerhard Jarosz steht fest, Anfang März werden die Angler erneut ihre Bedenken gegen die Natura 2000-Verordnung am Stausee Kelbra anbringen. „Wir haben einen Gesprächstermin in Magdeburg“, kündigte Jarosz ein Treffen mit Sachsen-Anhalts Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne) an.
Denn für den Vorsitzenden des Kreisanglervereins Sangerhausen steht auch fest, dass die Interessen der Petrijünger in der Landesverordnung nicht ausreichend berücksichtigt worden seien. „Wir haben das Fischereirecht und dürfen nur unter Vorbehalt unsere Angeln auswerfen“, beklagt Jarosz mit dem Hinweis darauf, dass die Helme quer durch den Stausee fließt.
Uferzonen des Stausees für Angler gesperrt
Hinzu komme, dass den Anglern aufgrund des veränderten Stauregimes ab Mitte August - hier sollen Flächen für den Vogelzug geschaffen werden - die Uferzonen verloren gingen. „Ein großer Teil des Stausees fällt damit für uns weg“, weist Jarosz auf die Folgen hin.
Unterdessen sorgt die Verordnung und deren Zustandekommen auch politisch weiter für Widerspruch. „Ein Hauptkritikpunkt bleibt unter anderem die wenig transparente Aufbereitung der Einwendungen“, sagt der Sangerhäuser AfD-Landtagsabgeordnete Andreas Gehlmann. „So weiß nach wie vor keiner der rund 3.500 Betroffenen, ob sein Anliegen gelesen, bearbeitet und berücksichtigt wurde, denn es erfolgten keine Rückmeldungen“, erklärt Gehlmann.
Natura 2000 sorgt für Protest
Dem will offenbar jetzt auch das Landesverwaltungsamt nachgehen und hat, wie bereits angekündigt, eine ganze Reihe von Terminen in den Landkreisen angesetzt. Demnach halte man am Kommunikationskurs fest und lade Interessierte in den kommenden Wochen zur Einsichtnahme in die Abwägungsergebnisse zum Ausweisungsverfahren der Natura 2000-Landesverordnung ein. Am 22. und 25. Februar ist das in der Außenstelle der Kreisverwaltung in der Lutherstadt Eisleben möglich.
Die Verordnung zur Umsetzung eines europäischen Artenschutz-Projektes hatte im Landkreis Mansfeld-Südharz in den zurückliegenden Monaten für teils heftige Diskussionen gesorgt. Vor allem die strengen Auflagen zum Vogelschutzgebiet am Stausee Kelbra hatten zu Protesten von Touristikern, Anglern und Wassersportlern geführt.
Mit Erfolg, denn ein Teil der geplanten Verbote wurde zurückgenommen beziehungsweise Ausnahmeregelungen geschaffen. Gleichwohl hatten Anfang Januar auch Landwirte und Waldbesitzer aus der Region in Magdeburg lautstark gegen das Projekt protestiert. Ende des Jahres soll das umfangreiche Papier noch einmal auf den Prüfstand gestellt werden, hieß es.
(mz)