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SPD-Politikerin SPD-Politikerin: Nadine Hampel hängt vorerst in der Luft

Von Karl-Heinz Klarner 13.04.2016, 08:44
Nadine Hampel
Nadine Hampel Maik Schumann

Sangerhausen - Auf ihrer Internetseite stammt die aktuellste Eintragung aus dem Februar dieses Jahres. Und im SPD-Bürgerbüro der ehemaligen Landtagsabgeordneten Nadine Hampel in der Kylischen Passage in Sangerhausen sind die beiden Mitarbeiterinnen dabei, Akten auszusortieren. Alles sieht nach Abschied aus. Nach einem Jahrzehnt im Landtag von Sachsen-Anhalt scheint es, als erhält die politische Karriere von Hampel einen Knick. „Ich bin für alles offen, was jetzt kommt“, sagt die studierte Juristin, die am 13. März den Sprung nach Magdeburg verpasst hat. Das Direktmandat holte die AfD, selbst Platz zwölf auf der Landesliste der SPD reichte nicht.

Die Konsequenzen aus der heftigen Wahlschlappe hat die Sangerhäuserin bereits gezogen und den stellvertretenden Kreisvorsitz bei den Sozialdemokraten niedergelegt. Auch ihr Vorhaben, wieder für den Landesvorstand zu kandidieren, hatte die 41-Jährige offenbar nach parteiinterner Kritik verworfen. „Das war auch keine Trotzreaktion“, sagt sie auf Nachfrage. Über die Gründe will sie dennoch nicht öffentlich sprechen. Allerdings wird sie in der Kommunalpolitik weitermachen. So sitzt sie im Kreistag Mansfeld-Südharz und im Verbandsgemeinderat „Goldene Aue“ Kelbra.

Scheidet ein Abgeordneter aus dem Landtag aus, erhält er ein Übergangsgeld. Bedingung dafür ist, dass der Abgeordnete dem Landtag mindestens ein Jahr lang angehört hat. Das Übergangsgeld entspricht dem Betrag der Entschädigung, die Abgeordneten zum Zeitpunkt des Ausscheidens gezahlt wurde. Das heißt, Abgeordnete, die aus dem Landtag ausscheiden, erhalten monatlich ein Übergangsgeld von 5 655 Euro. Wie lange er Übergangsgeld erhält, ist abhängig davon, wie lange er dem Landtag insgesamt angehört hat. Hat ein Abgeordneter dem Landtag beispielsweise ein Jahr lang angehört, erhält er mindestens drei Monate Übergangsgeld. Für jedes weitere Jahr im Landtag erhält er entsprechend für einen weiteren Monat Übergangsgeld - höchstens zwei Jahre.

Seit Dienstag dieser Woche ist die ehemalige tourismuspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion quasi raus aus der großen Politik. Denn mit der Konstituierung des neuen Landtages endete offiziell ihre Legislaturperiode. Und doch gibt es für Hampel noch einen Funken Hoffnung, wieder auf einen Stuhl im Plenarsaal in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts zurückzukehren. Wenn in zwei Wochen die neuen Minister vereidigt werden, dann könnte es sein, dass diese ihre Landtagsmandate niederlegen. „Sinn macht das auf jeden Fall“, sagt Norbert Born, einer der stellvertretenden Landesvorsitzenden der SPD. Der Mann aus dem Mansfelder Grund glaubt, das sich so die politische Arbeit einer „wesentlich kleineren Fraktion besser auf breitere Schultern“ verteilen lasse.

Für Hampel wäre das dann das Sprungbrett in den Landtag. Denn sie würde als nächste von der Landesliste nachrücken. „Mit mir hat bis jetzt noch keiner gesprochen“, sagt die Sozialdemokratin, die bei den Koalitionsverhandlungen in Magdeburg mit CDU und den Grünen mit am Tisch gesessen hat. Ihr Büro in der Kylischen Passage der Kreisstadt hat sie bereits gekündigt, ebenso den beiden Mitarbeiterinnen. (mz)