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Siebengemeindewald Siebengemeindewald: Oliver Ehmig ist neuer Revierförster

Von Steffi Rohland 03.07.2014, 13:26
Förster Oliver Ehmig (vorn links) erläuterte den Waldgenossen die anliegenden Arbeiten im Siebengemeindewald.
Förster Oliver Ehmig (vorn links) erläuterte den Waldgenossen die anliegenden Arbeiten im Siebengemeindewald. Steffi Rohland Lizenz

UFTRUNGEN/SCHWENDA/MZ - Oliver Ehmig ist der neue Revierförster im Siebengemeindewald. Der 34-jährige diplomierte Forstwirt (FH) tritt damit in die Fußstapfen von Förster Frank Kostenblatt, der nach 22-jähriger Tätigkeit in der Waldgenossenschaft aus dem Berufsleben ausschied. Trotzdem bleibt er dem Wald verbunden. Schließlich ist er als Grundstücksbesitzer in Uftrungen auch Waldgenosse des Siebengemeindewaldes.

Ein Vierteljahr lang hat Frank Kostenblatt seinen Nachfolger eingearbeitet. Die jährliche Waldbegehung sollte nun die Feuertaufe sein und zeigen, wie gut sich Oliver Ehmig bereits mit „seinem“ Revier vertraut gemacht hat. Außerdem waren die beiden Waldvögte, Marlies Schneeberg (Berga) und Ulrich Bartz (Uftrungen) gespannt, wie die Waldgenossen die Wahl des Vorstandes sehen. „Vor einem Jahr wussten wir nicht, wie es mit der Beförsterung unseres Waldes weitergehen soll“, sagte Schneeberg.

Drei Förster hatten sich beworben

Drei Förster hatten sich für die Stelle im Siebengemeindewald beworben. Ein Kriterium war: Das Waldhaus, mitten im Wald gelegen, muss bewohnt bleiben. Darauf ließen sich Oliver Ehmig und seine Lebensgefährtin Claudia Reinhardt gern ein. Mit Jagdhund Paul, einem Deutschen Wachtelhund, und der Hauskatze Susi vom Waldhaus haben sie sich dort bereits eingelebt.

Bei seiner ersten Waldbegehung stellte Ehmig rund 60 interessierten Waldgenossen mit wachsender Begeisterung den Bestand und die geplanten Arbeiten im Forstort Heidelbeerköpfe vor. Gerade der Eichen-Buchenbestand sollte für den neuen Förster die Nagelprobe sein. Wie schätzt Ehmig den Zustand der Bäume ein? Und: Wie will er damit umgehen? Er verstand es gut, selbst den Laien die Problematik der Umwandlung des ehemaligen Niederwaldes in einen ertragreichen Hochwald zu erläutern. Nach seinen Worten ist es schon erstaunlich, dass sich aus den Stockaustrieben in rund 100 Jahren von selbst verwertbare Buchen und Eichen entwickelt haben. Besonders der benachteiligten Eiche will er nun mit nachhaltigen Eingriffen helfen, sich weiter zu entwickeln.

Beifall von den Waldgenossen

Weitere, notwendige Pflegemaßnahmen plant er in einem 32 Jahre alten Fichtenbestand. „Hier muss ein schwacher Einschlag erfolgen“, schätzte er ein. „Die Zeit ist wieder reif, Bäume mit Schälschäden rauszunehmen. Meiner Meinung nach wurde hier bisher alles richtig gemacht.“ Die Fichte wird auch in seiner Amtszeit bei der Aufforstung eine Rolle spielen, ließ er keinen Zweifel. „Sie ist schneller hiebreif als Laubholz und bringt so mehr Ertrag“, waren seine Argumente für den Brotbaum des Waldes. Am Ende erntete Oliver Ehmig sogar Beifall von den Waldgenossen. Axel Schulz, Waldgenosse aus Bösenrode, äußerte sich sehr zufrieden mit der ersten Waldführung durch Förster Ehmig. „Wie wir gehört haben, ähneln seine Vorstellungen dem seines Vorgängers. Ich denke, die Waldvögte haben eine gute Wahl getroffen.“