Schützenfest: Schützenfest: Franke bleibt auf Thron

STOLBERG/MZ. - Feier im Dreierpack: Die Stolberger Schützengilde von 1421 hat jetzt ihr Schützenfest zusammen mit dem Männerchor und dem Verein der Stolberger Bogenschützen gefeiert. Der Anlass war das 180-jährige Bestehen der beiden Gastvereine. Der Festplatz befand sich am Rittertor, neben dem ehemaligen Schützenhaus und der Waldbühne.

So nahm auch der Schützenumzug mit 15 Schützenvereinen, der Feuerwehr Stolberg, den Stolberger Chören und dem Singkreis Rottleberode einen anderen Verlauf als sonst. Die weiteste Anreise hatte der Partnerverein aus Cuxhaven. Für die Marschmusik sorgten der Spielmannszug aus Ermsleben und die Schalmaienkapelle der Feuerwehr Martinsrieth.

Das Königsschießen der Gilde brachte in diesem Jahr ein Novum: Ortsbürgermeister Ulrich Franke, der Schützenkönig des vergangenen Jahres, schoss erneut am Besten und musste die Schützenkette nicht abgeben. "Das gab es in unserer Vereinsgeschichte noch nicht, dass sich der Erfolg ein Jahr später wiederholt", sagte Vereinschef Lothar Richter. Mit dem 201. Schuss zu Beginn der 11. Runde stand Ulrich Frankes Königswürde fest. "Damit habe ich nicht gerechnet", freute sich der alte und neue Schützenkönig. 20 Männer beteiligten sich am diesjährigen Schießen.

Bei den Frauen ging es wesentlich schneller: Hier fiel der Vogel schon mit dem 59. Schuss. Abgeschossen hatte ihn Renate Westphal. Auch für sie war es nach dem Erfolg von 2003 die zweite Königswürde, aber mit ein paar Jahren Pause. Die Schützenmajestäten werden die Königsadler gut sichtbar an ihren Häusern anbringen.

Bei den zahlreichen Wettbewerben hatte Horst Polte, wie in den vergangenen Jahren seine besondere Klasse bewiesen. Er konnte vier Siegerpreise entgegennehmen. Die "ewige Prinzessin" Carla Böttcher ging nach bisherigen neun Titeln beim diesjährigen Königsschießen zwar leer aus, bekam aber dafür die Ehrenscheibe der Damen und einen Blumenstrauß vom Vorsitzenden Lothar Richter als "Mutter der Kompanie" überreicht. Ebenso geehrt wurde Klaus Großstück als "ältester Fahnenträger in der EU". Er hatte versprochen, bis zu seinem 75. Lebensjahr die Vereinsfahne zu tragen.

Den Titel "Volkskönigin" darf ein Jahr lang Jutta Schwartzer vom Verein der Bogenschützen tragen. Vor den Auszeichnungen der Schützengilde ehrten die Bogenschützen anlässlich ihres Jubiläums verdienstvolle Mitglieder. "Am 23. und 24. Juli 1832 wurde auf dem Hunrod zum ersten Mal ein Bogenschützenfest abgehalten", erinnerte der Vorsitzende Norbert Schwartzer. "Das ist die Geburtsstunde unseres Vereins. Nach dem 2. Weltkrieg setzten ausgewanderte Stolberger in Steina, Ortsteil der Stadt Bad Sachsa in Niedersachsen, die Tradition fort. Im Jahre 1992 verlegte der Verein seinen Sitz dann wieder nach Stolberg im Südharz. Im gleichen Jahr wie die Bogenschützen gründete sich der Stolberger Männerchor.

Deren Vorsitzender Lothar Schirmer und Petra Sauer vom Chorkreis Mansfeld-Südharz ehrten verdienstvolle Mitglieder sowie die Liedermeisterin Erika Müller. So gehört Heinz Rost seit 50 Jahren zu den aktiven Sängern. Auf eine 65-jährige aktive Chormitgliedschaft blickt Karl Hering zurück. Am Nachmittag erfreuten die Stolberger Chöre und der Frauensingkreis von Rottleberode, die Gäste auf der Freilichtbühne mit ihren Liedern. Das Programm kam dabei sehr gut an.