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Schmuddelbilder per Handy verschickt

10.11.2004, 18:21

Sangerhausen/MZ/fs. - Aufgeflogen war der 26-Jährige im Frühsommer dieses Jahres durch einen Zufall: Er hatte eine falsche Nummer in sein Handy getippt. Die MMS-Bildnachricht erreichte statt einen der fünf Tauschpartner, mit dem der Sangerhäuser in Kontakt stand, einen arglosen Handy-Nutzer in Niedersachsen.

Mit dem kinderpornographischen Bild und der Rufnummer des Absenders meldete sich der Mann umgehend bei der Polizei. Nachdem sich die Beamten aus Hannover mit ihren Kollegen von der Zentralstelle zur Bekämpfung der Kinderpornographie in Halle in Verbindung gesetzt hatten, kam es dann zu einer Hausdurchsuchung bei dem Verdächtigen. Dabei wurde laut hallescher Staatsanwaltschaft das Handy mit etlichen weiteren illegalen Bildern und den Rufnummern der Tauschpartner sichergestellt.

Der Mann ist in vollem Umfang geständig, so dass zu dem Prozess keine Zeugen geladen sind. Ihm droht laut Gesetz eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass es sich bei dem Fall nur um die Spitze eines Eisbergs handelt. Die früher hauptsächlich im Internet agierende Kinderpornographie-Szene suche aufgrund des Drucks der Fahnder verstärkt nach neuen Kommunikationsmöglichkeiten. Insbesondere auf den Videotext-Seiten privater Fernsehsender tauchten immer häufiger Rufnummern Pädophiler auf. Mehrere Polizeibehörden sollen weitere Fälle bearbeiten, in denen Ringe von mehreren Männern regelmäßig Kinderpornobilder per MMS ausgetauscht haben.