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Sankt-Nikolaus-Kirche in Grillenberg Sankt-Nikolaus-Kirche in Grillenberg: Regen bedroht den Altar

Von steffi rohland 20.05.2014, 20:37
Margrit Juretzek (links) stellte Werke ihres Vaters Ullrich Bewersdorff für die Sanierung der Kirche zur Verfügung.
Margrit Juretzek (links) stellte Werke ihres Vaters Ullrich Bewersdorff für die Sanierung der Kirche zur Verfügung. steffi rohland Lizenz

grillenberg/MZ - Der Blick zum Himmel lässt Gerhard Bremer in Grillenberg den Tagesablauf planen: Regnet es, steht der Weg zur Sankt-Nikolaus-Kirche an. Der ehemalige Ortsbürgermeister und Vorsitzende des Fremdenverkehrsvereins Grillenberg steigt dann bis unter das Turmdach, um die Wassereimer zu leeren. „Das Dach hat viele Löcher, und anders können wir uns nicht mehr helfen“, sagt er. „Das Wasser läuft sonst durch die Decke und tropft auf den Altar.“

Benefizkonzert veranstaltet

Hilfe ist hier unbedingt nötig, wenn das Bauwerk nicht noch mehr Schaden erleiden soll. „Die Grillenberger Sankt-Nikolaus-Kirche steht an vorderster Stelle auf unserem Bauplan“, sagt der zuständige Pfarrer Rainer Pohlmann. Rund 125 000 Euro soll die Baumaßnahme kosten. „Wenn alle beantragten Mittel bewilligt werden, kann im nächsten Jahr gebaut werden“, sagt Pohlmann. Damit das Geld zusammenkommt, engagieren sich die Grillenberger. So veranstaltete jetzt der Heimatchor Grillenberg gemeinsam mit dem Kammermusiktrio Ulrich Messerschmidt (Flöte), Manfred Klaua (Violoncello) und Konrad Wieckert (Keyboard) aus Halle ein Benefizkonzert. Das brachte einen Erlös von 420 Euro. Zudem verkaufte die Tochter des bekannten Hallenser Universitätszeichenlehrers und Grafikers Ullrich Bewersdorff (1965-2008), Margrit Juretzek, Werke ihres Vaters zugunsten der Kirche.

Westseite besonders betroffen

Der Künstler war immer mit Grillenberg verbunden und hatte bei seinen Aufenthalten im Ferienhaus zahlreiche Ortsansichten, unter anderem die Kirche, verewigt. Diese fanden gegen Spenden ihre Abnehmer. Gerhard Bremer, der auch im Heimatchor mitsingt, sagte: „Wir müssen das Geld bald zusammenbekommen. Wenn es noch ein Jahr länger dauert, dann sind die Schäden noch größer.“ Die Auswirkungen zeigen sich bereits als Wasserflecken in der Schalung am Turmdach. Besonders betroffen ist die Westseite des Fachwerkes vom Glockengeschoss, am Übergang zum Kirchenschiff. Hier müssen offensichtlich sogar einige Balken dringend erneuert werden, zeigt Bremer auf die krümeligen Holzstücke. „Dabei ist dieser Teil der Kirche erst kurz nach 1900 völlig neu gebaut worden.“