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30-Jährige in Sangerhausen überfahren Sangerhausen: Warum wurde 30-jährige Frau von Ex-Freund auf der Hasentorbrücke überfahren?

Von Frank Schedwill 01.09.2016, 06:26
Polizisten bei der Rekonstruktion des Verbrechens. Die Feuerwehr leuchtete den  Tatort mit zwei 1 500-Watt-Strahlern aus.
Polizisten bei der Rekonstruktion des Verbrechens. Die Feuerwehr leuchtete den  Tatort mit zwei 1 500-Watt-Strahlern aus. Ralf Kandel

Sangerhausen - Nächtliche Ermittlungen in Sangerhausen: Staatsanwaltschaft und Polizei haben am späten Mittwochabend die dramatischen Geschehnisse rekonstruiert, bei denen vor einer Woche eine junge Frau ums Leben kam.

Die 30-Jährige soll auf der Bahnbrücke in der Hasentorstraße von ihrem Ex-Freund (31) absichtlich mit einem Auto überfahren worden sein. Der mutmaßliche Täter, der aus Roßla stammt, sitzt in Untersuchungshaft. Die hallesche Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen Totschlags.

Rekonstruktion des Verbrechens in Hasentorstraße in Sangerhausen

Die Rekonstruktion war extra spätabends angesetzt worden, um in etwa die gleichen Lichtverhältnisse zu haben. Auch das Wetter war ähnlich wie in der Tatnacht. Laut Staatsanwalt Hendrik Weber, der die Rekonstruktion leitete, wurde der Unfall erneut aufgenommen.

War vor einer Woche der Tatort mit einer 3-D-Kamera gefilmt worden, kam nun zur Ergänzung normale Fototechnik zum Einsatz. Außerdem gab es eine Bremsprobe. Die Ermittler fuhren dabei auf der unbeleuchteten Straße mit einem Pkw auf einen Dummy zu, der wie die 30-Jährige in der Mitte der Straße saß.

Staatsanwalt sieht Totschlagsvorwurf bestätigt

Anders als das Auto des Roßlaers vor einer Woche, kam der Wagen der Polizisten aber einige Meter vor dem Dummy zum Stehen.

Weber sagte: „Im Ergebnis der Rekonstruktion hat sich der Totschlagsvorwurf aus meiner Sicht verfestigt.“ Der Beschuldigte habe bei seiner Vernehmung das Geschehen dagegen als Verkehrsunfall dargestellt.

Anders als vermutet, war der Mann nicht zu der Rekonstruktion aus der Untersuchungshaft nach Sangerhausen gebracht worden. Nur sein Anwalt Marten Keil aus Halle nahm daran teil.

Warum saß 30-Jährige auf der Hasentorbrücke in Sangerhausen?

Unklar ist weiter, warum die Frau mitten auf der Straße saß. Die Staatsanwaltschaft äußert sich dazu bisher nicht. Es gibt Gerüchte, die 30-Jährige sei damals betrunken gewesen. Die Frau hinterlässt eine zehnjährige Tochter.  (mz)