Sangerhausen Sangerhausen: Neugeborene werden zukünftig eingeläutet
Sangerhausen/MZ. - Der Vater des neuen Erdenbürgers darf - während sich Mama und Kind noch von den Strapazen der Geburt erholen - einen Knopf am Eingang des Kreißsaales betätigen und damit besagte Musik starten.
Sie wird in den Fluren des gesamten Krankenhauses zu hören sein. Am Montag übrigens zum ersten Mal gegen 10 Uhr. Natalie Lindner ließ so alle Leute im Krankenhaus - egal ob Arzt, Besucher oder Patient - wissen, dass ihr Söhnchen Tobias das Licht der Welt erblickt hat. Der kleine Sonnenschein wurde jedoch nicht erst am Montag geboren, sondern bereits am Samstag. Aber der Knirps war zur offiziellen Einweihung der jüngste Erdenbürger auf der Station. Klinikgeschäftsführer Andreas Lehmann war richtig gerührt und erklärte, er habe so eine Willkommensmelodie zum ersten Mal in der Elisabethklinik in Hünfeld gehört. "Das, fand ich, sollten wir in Sangerhausen auch haben", erklärte der Chef. "So eine Geburt ist doch ein einmaliges Erlebnis. Ich glaube, auch den vielen Kranken in der Klinik wird die kleine Melodie ein bisschen Hoffnung geben und ihnen sagen, das Leben geht weiter."
Schon 277 Mal hätte in diesem Jahr das Violinkonzert Nr. 17 in der Sangerhäuser Heliosklinik erklingen können. So viele Mädchen und Jungen wurden nämlich seit dem 1. Januar in Sangerhausen geboren, war vom Stationsarzt Thoralf Amse zu erfahren. "Damit liegen wir sozusagen im Plan. Im vorigen Jahr war es zur selben Zeit nur ein Baby mehr."
Um auch den größeren Kindern den Besuch im Krankenhaus etwas schmackhafter zu machen, gibt es jetzt auch einen Spielplatz im Park. Klettergerüst, Schaukel, Rutsche, Wippe und Sandkasten laden die Mädchen und Jungen zum Spielen ein. "Der Spielplatz ist sowohl für die KInder gedacht, die als Besucher ins Krankenhaus kommen, als auch für die Mädchen und Jungen, die bei uns im Haus Patienten sind", sagte Klinikchef Lehmann. Damit den tobenden Knirpsen nichts passiert und sie nicht im Krankenhaus behandelt werden müssen, habe man bei dem Spielplatz größten Wert auf Sicherheit gelegt. "Der Fallschutz unter den Geräten ist das Beste, was wir kriegen konnten", sagte Lehmann. Brian, Laura, Maly und Sindy war der Fallschutz am Montag allerdings egal, sie fanden die Geräte einfach toll.