Sangerhausen Sangerhausen: Ein Wohngebiet entsteht
Sangerhausen/MZ. - Jedenfall gibt es allerhand Kenner, zu denen auch Manfred Franke gehört. Er schreibt: "Die Aufnahme zeigt die Max-Lademann-Schule. Sie wurde als erster Schulneubau nach dem Krieg in Sangerhausen 1953 eingeweiht. So weit ich mich erinnern kann, allerdings nicht pünktlich zu Schulbeginn. Ich war damals Schüler der Goethe-Schule und ich erinnere mich, dass im September 1953 noch einige Wochen auch nachmittags Schulunterricht stattfand und zwar für Schüler der künftigen Max-Lademann-Schule."
Ein ehemaliger Lademann-Schüler ist Andreas Müller , er hat sich das Foto natürlich sehr genau angesehen: "Von dieser Position aus blickt man auf einen Teil des Gebäudekomplexes der Polytechnischen Oberschule Max Lademann. Man kann davon die Aula und einen Teil des Schulgebäudes erkennen. Zu diesem Komplex gehörte auch der Anbau einer Turnhalle, welcher auf diesem Foto nicht erkennbar ist. Ich selbst besuchte von 1968 bis 1976 diese Schule. Aufgrund des Neubaus einer weiteren Schule (damals POS III, heute Clara-Zetkin-Schule), wurde meine Schulklasse aufgelöst und ich besuchte ab der 9. Klasse die neue Schule."
Die Oberröblingerin Karin Tobihn denkt, dass die zwei jungen Männern von damals heute sicherlich schmunzeln über das Bild, denn: "Sie waren beim Wohnungsbau angestellt und fleißig am Schaffen in der Erich-Weinert-Straße auf dem Eisenbiegeplatz als die Westsiedlung entstanden ist. Von dort aus wurde dieser Schnappschuß aufgenommen Richtung Friedrich-Engels-Straße, wo sich die Max-Lademann-Schule befindet. Der Aufschwung war in den Jahren 1951 bis 1960, als dort 2 952 Wohnungen übergeben wurden. Dazu eine Berufsschule und zwei allgemeinbildende Schulen. 1954 war das Postamt noch im Rohbau, als in der Engelsstraße ein Lebensmittelgeschäft - der sogenannte Bogenkonsum - entstand, dann ein Gemüseladen, ein Textilgeschäft und eine Fleischerei. 1955 wurde die Bergmannsstatue geschaffen und von dem Bildhauer Karl Voigt aus Halle im Auftrag des Mansfeldkombinates vor der Berufsschule West aufgestellt. "
Auch Achim Duttke hat viele Fakten zur Wohnsiedlung gewusst. Ergänzend schreibt er: "Aber auch in den Folgejahren wurden in der Westsiedlung noch weiter gebaut, z.B. in dem Bereich, wo etwa der Fotograf dieser Aufnahme stand. Dort wurde unter anderem um 1984 ein Wohnblock als Lehrlingsobjekt in traditioneller Bauweise errichtet. Ab September 1959 wurde in der DDR die zehnklassige allgemeinbildende Polytechnische Oberschule (POS) eingeführt. Eine solche war dann auch die Max-Lademann-Schule. Seit einigen Jahren ist sie jedoch Haus 1 der berufsbildendenen Schule des Landkreises. Das als Berufschule erbaute Gebäude an der Karl-Liebknecht-Straße 15 ist heute deren Haus 2."
Der Riestedter Horst Ramm hat nach eigenen Angaben selbst auf dieser Baustelle gearbeitet und hat natürlich jede Menge Fachkenntnisse. Und er weiß auch, wer Max Lademann war: "Max Lademann wurde am 17. Mai 1896 in Leipzig geboren und verstarb am 21. März 1941 im Konzentrationslager Sachsenhausen."
Eine sehr persönliche Bindung an die Berufsschule hat Hans-Joachim Kuhnt : "Drei Jahre lang, in meiner Lehrzeit als Dreher von 1955 bis 1958, besuchte ich die Berufsschule. Nach meinem Studium und der darauf folgenden beruflichen Tätigkeit als Technologe in der Mafa und später als Fachschuldozent an der Ingenieurschule in Eisleben landete ich wieder in meiner alten Berufsschule. Die letzten 10 Jahre vor meinem Rentnerdasein war ich also Berufsschullehrer. Damit hatte sich der Kreis meines Arbeitslebens an der gleichen Stelle geschlossen, an der er begonnnen hatte."
Die beiden Töchter von Käte Moritz waren ebenfalls Schülerinnen der Lademann-Schule. Familie Moritz ist 1960 nach Sangerhausen gezogen. Ein Jahr lang musste die Familie warten, bis sie eine Wohnung bekam. "Bis dahin war mein Gatte im Bergarbeiterheim untergebracht."
Die korrekte Lösung hatten außerdem: Ottomar Hundt, Heiko Ehrig, Tobias Müller, Thomas Marschner, M. Haase, Diana Finke, Horst Kundlatsch, Else Balla, H. Seidel, Detlef Kuhn, Christa Brötzmann, Ronald Unger, Sabine Schmidt, Patrick Lange, Christel Wagner, Wolfgang Fricke, Christa Langer, Katja Szor, Uta Probst, Rainald Klette, Christine Redepenning, Christa Schulze, Ilse Krüger, Michael Krüger, Mario Pankow, Hans Wagner, Toni Schierbaum, Jörg Preuß, Günter Burghardt und Daniel Feitscher .
Gewonnen hat in dieser Woche Ursula Harnisch . Herzlichen Glückwunsch. Und nun: neue Runde - neues Glück. Einsendeschluss ist der 18. April.