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Sangerhausen Sangerhausen: Bewegung auf dem Ausbildungsmarkt

Von Helga Koch 04.07.2014, 15:28
Bergbautechnologe Tomes Schmidt (li.) wird von Uwe Schmidt, Geschäftsführer der Rosenstadt Sangerhausen GmbH, verabschiedet.
Bergbautechnologe Tomes Schmidt (li.) wird von Uwe Schmidt, Geschäftsführer der Rosenstadt Sangerhausen GmbH, verabschiedet. maik schumann Lizenz

Sangerhausen/MZ - Bewegung auf dem Ausbildungsmarkt: Wie die Chefin der Sangerhäuser Agentur für Arbeit, Martina Scherer, sagt, haben zurzeit 302 Bewerber aus dem Landkreis noch keine Lehrstelle. Unbesetzt sind noch 284 Ausbildungsplätze. Trotzdem gestaltet es sich schwierig, die jungen Leute zu vermitteln und die offenen Stellen zu besetzen.

Praktikum ist empfehlenswert

Ein Beispiel: die Rosenstadt Sangerhausen GmbH, die soeben vier junge Leute ins Berufsleben verabschiedet hat. Und zwei neue Lehrlinge begrüßt; dabei könnten es gern mehr sein. Das Unternehmen bildet Restaurantfachleute, Köche, Kaufleute für Tourismus und Freizeit sowie Veranstaltungskaufleute aus - und gemeinsam mit Partnern sogar Bergbautechnologen. Interessenten für die Berufe zu finden, sei teilweise gar nicht so leicht, wie Geschäftsführer Uwe Schmidt sagt. Gerade im gastronomischen Bereich habe man „permanent eine offene Flanke“. Warum das so ist, liegt auf der Hand. Jedenfalls für die 19-jährige Saskia Henning, die als Köchin im Unternehmen bleiben wird: „Man muss am Wochenende arbeiten, an Feiertagen, und auch mal Überstunden machen.“ Wie sie erzählt, sei auch ihre Mutter Köchin. „Wenn man einen solchen Beruf erlernt, muss man sich sehr sicher sein, das zu wollen.“ Deshalb empfehle sie jedem, der so was erwägt, ein Schnupperpraktikum.

Das hat Jenny Spangenberg absolviert und ihren Ausbildungsvertrag unterschrieben; sie ist überzeugt, dass Verkäuferin ein „abwechslungsreicher und bunter Beruf“ ist. Ebenso sicher ist sich Sophia Koch: Die Abiturientin möchte Kauffrau für Tourismus und Freizeit werden und einen wesentlichen Teil ihrer Ausbildung in der Touristinformation absolvieren.

Auf der Zielgeraden

Ob es der Rosenstadt Sangerhausen GmbH gelingt, bis zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres weitere Lehrverträge zu schließen, wird sich zeigen. Zumindest hinsichtlich der Veranstaltungskauffrau ist Geschäftsführer Schmidt zuversichtlich: „Da sind wir auf der Zielgeraden.“ Berufsnachwuchs wird sicher auch künftig gesucht, zumal es - mit dem Berufsabschluss in der Tasche - Verkäuferin Marnie Trieselmann nach Leipzig und Veranstaltungskauffrau Evelin Kuhnt zum Studium zieht. Beide musste Schmidt mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschieden. Und vielleicht klappt es ja doch noch, dass Bergbautechnologe Tomes Schmidt, 20, aus Blankenheim im Erlebniszentrum Bergbau arbeiten wird.