Roßlaer Anlagenhersteller mit Weltneuheit zur Messe
Roßla/MZ. - Mit einem optimistischen Blick in die Zukunft begeht die Deutsche Vacuumapparate Holland-Merten in Roßla in der kommenden Woche ihr 70-jähriges Firmenjubiläum. Der Maschinen- und Anlagenbauer, der zur weltweit agierenden Meier-Unternehmensgruppe aus Bocholt (Nordrhein-Westfalen) gehört, plant eine Expansion seiner Geschäftstätigkeit auf den Märkten in den alten Bundesländern sowie eine Erweiterung des europäischen Engagements. "Wir sind vor allem auf dem Ost-Markt sehr bekannt und wollen uns verstärkt auf dem europäischen Markt etablieren", schaut Werkleiter Uwe Trampnau nach vorn.
Dabei setzt der Lieferant von Anlagen für die chemische Industrie und den Lebensmittelbereich offenkundig auf die eigene Forschung und Entwicklung.
Neben der fachlichen Kooperation mit dem Merseburger Ingenieur-Büro BSW zur Entwicklung neuer Technologien testet das Roßlaer Unternehmen seine Neuerungen an der Fachhochschule Merseburg. "Ich hoffe, dass wir 2003 auf der Achema in Frankfurt ein neuartiges Trocknungsverfahren vorstellen können", sagt Trampnau mit Blick auf eine mögliche Weltneuheit auf der Fachmesse. Das Verfahren, das eine so genannte Pulsationstrocknung beinhaltet, sei bisher in der Form noch nicht auf dem Markt präsent und soll dem Unternehmen neue Aufträge sichern.
Über zwei Millionen Euro wurden in den neuen Firmensitz investiert, den das Unternehmen im vergangenen Jahr am Ortsrand der Gemeinde bezogen hatte. Mit Blick auf die noch leer stehende zweite Montagehalle berichtet Trampnau von einem weiteren Schritt. "Wir sind zu der Einsicht gekommen, dass wir vor Ort etwas tun müssen", sagt der Werkleiter und kündigt zugleich an, einen Teil der Forschungs- und Entwicklungsarbeit direkt vor Ort zu integrieren.
Während das eine Investition in die Zukunft ist, stellt sich die aktuelle Situation offenkundig positiv dar. "Wir sind zurzeit zu 100 Prozent ausgelastet", berichtet der Werkleiter. Ein durchschnittlicher Jahresumsatz von rund fünf Millionen Euro sichere den über 50 Beschäftigten den Job. Darunter sind auch sieben Lehrlinge
"Wir haben selbstverständlich eine soziale Verantwortung, aber tun dies auch nicht ganz ohne Eigennutz", sagt der Werkleiter. Vor allem die Altersstruktur im Unternehmen mache in den kommenden Jahren einen Generationswechsel zwingend notwendig. "Wir brauchen gute, junge Mitarbeiter, weil einige Arbeiter in den Ruhestand gehen", baut der Chef auf die Ausbildung des Nachwuchses aus den eigenen Reihen.