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Raststätte Rohnetal an der A38 Raststätte Rohnetal an der A38: Veterinäramt und Polizei kontrollieren gemeinsam

Von Beate Thomashausen 08.10.2015, 18:30
Nicole Raetke misst die Temperatur im Innenraum des Tiefkühllasters. Minus 18 Grad Celsius sollen es sein.
Nicole Raetke misst die Temperatur im Innenraum des Tiefkühllasters. Minus 18 Grad Celsius sollen es sein. Ralf Kandel Lizenz

Sangerhausen - Auf dem ganz großen Tablett wurden Ingrid Behm an der Raststätte Rohnetal an der A38 am Donnerstagmittag die Pommes serviert. „Und dabei mag ich nicht mal welche“, sagte die Veterinärin. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen Britta Möritz, ebenfalls amtliche Tierärztin, Lebensmittelkontrolleurin Nicole Raetke und Tierseuchenüberwacherin Doris Kohlstedde war sie dort auf dem Parkplatz dienstlich im Einsatz.

Unterstützt von der Lkw-Kontrollgruppe des Polizeikommissariats Querfurt, nahmen die vier Frauen, die für die Kreisverwaltung Mansfeld-Südharz tätig sind, Lkw unter die Lupe. Insbesondere Tier- und Lebensmitteltransporte. Einer davon war ein Tiefkühlaster mit polnischem Kennzeichen, am Steuer ein belgischer Fahrer, der tiefgefrorene, belgische Kartoffelspezialitäten auf der A38 Richtung Leipzig transportierte.

Messung im Innenraum der Fahrzeuge

Die Frauen interessiert bei dem Tiefkühltransport hauptsächlich, ob die Ware bei den vorgeschriebenen Minus 18 Grad Celsius transportiert wurde. Das wird sowohl an der Anzeige am Fahrzeug, aber noch mal mit einer eigenen Messung im Innenraum des Transporters überprüft. Dann wird festgestellt, ob die Ware ordnungsgemäß ausgezeichnet und sauber verpackt ist. Aber auch alles andere, was bei einer Lkw-Kontrolle üblich ist, wird bei diesem speziellen Check unter die Lupe genommen. Transportpapiere und Befähigungsnachweise wollen die Kontrolleurinnen sehen, während die Polizisten in die Fahrzeugpapiere schauen, die Lenkzeiten kontrollieren und den Führerschein überprüfen.

Bis zum Mittag war bei dieser Kontrolle an der Raststätte Rohnetal kein bedeutender Verstoß aufgefallen. Allerdings wurde von Stunde zu Stunde auch augenscheinlicher, dass die Tiertransporte auf der Autobahn Richtung Leipzig immer spärlicher wurden. „Das spricht sich doch in ein, zwei Stunden unter den Lkw-Fahrern herum, dass wir hier sind“, weiß Polizeikommissar Karsten Kirchberg, der die Querfurter Lkw-Kontrollgruppe leitet, aus Erfahrung. Das bedeute natürlich nicht, dass die Lkw-Fahrer, die nun auf andere Routen ausweichen, Dreck am Stecken hätten, jedoch dauert so eine Kontrolle einige Zeit. Und das wollten sich die Fahrer gern ersparen.

Tier müssen stressarm transportiert werden

Drei Tiertransporte gingen den Kontrolleuren am Vormittag doch ins Netz. Einer transportierte Geflügel, einer Schweine zum Schlachthof und auch ein privater Pferdetransporter wurde überprüft. „Für die privaten Transporte eines Tieres gelten dieselben Bestimmungen wie für kommerzielle Transporte“, erläuterte Tierärztin Behm, die in der Tasche ihres grünen Overalls einen Zollstock hat. Sie muss schließlich unter anderem überprüfen, ob die Tiere auf dem Transport genügend Platz haben. So stressarm wie möglich sollen die Tiere von A nach B transportiert werden und sei es auch auf der letzten Fahrt zum Schlachthof.

Da werden in den Verordnungen keine Unterschiede gemacht. Die Tiere müssen getränkt und gefüttert werden. Und die Fahrtzeit soll so gering wie möglich gehalten werden, erläutert die Tierärztin, die schon seit 2009 für die Kreisverwaltung im Einsatz ist. Ihre junge Kollegin Britta Möritz sah ihr gestern bei der Arbeit über die Schultern, denn, wie Frau Behm erklärte, lernt man natürlich im Studium, worauf es ankommt, aber so eine Kontrolle auf der Straße sei doch noch mal eine ganz andere Situation. (mz)