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Prozess am Amtsgericht Sangerhausen Prozess am Amtsgericht Sangerhausen: Mit gefälschtem Führerschein unterwegs

Von FRANK SCHEDWILL 27.01.2015, 08:26
Justitia
Justitia dpa/symbol Lizenz

Sangerhausen - Quasi mit einem blauen Auge davongekommen ist gestern ein 26-jähriger Wippraer bei einem Prozess im Sangerhäuser Amtsgericht. Zahlt der junge Mann 1.000 Euro zugunsten eines gemeinnützigen Vereins, werden die Akten seines Falls für immer geschlossen.

Acht Fahrten ohne Führerschein

Die hallesche Staatsanwaltschaft hatte dem Wippraer vorgeworfen, in den Jahren 2013 und 2014 insgesamt achtmal ohne Führerschein Auto gefahren zu sein bzw. eine gefälschte Fahrerlaubnis verwendet zu haben. Denn der eigene Führerschein war dem Mann bereits im November 2011 wegen Drogenmissbrauchs entzogen worden.

Der Wippraer hatte danach eine Annonce in einer Zeitschrift entdeckt. Dort bot jemand österreichische Führerscheine für 1.900 Euro an. Das Verfahren sei völlig legal, hieß es in der Anzeige. Der Angeklagte zahlte das Geld und erhielt so ein Papier per Post.

Gefälschte Fahrerlaubnis aus dem Alpenland

Der Anwalt des Angeklagten sagte, sein Mandant habe bei der Bestellung geglaubt, dass mit der erworbenen Fahrerlaubnis aus dem Alpenland alles in Ordnung ist. Das nahm ihm Strafrichter Sven- Olaf Zärtner nicht so recht ab. Allerdings hatten sich nach einem Unfall und nach Verkehrsverstößen im Jahr 2012 auch das Amtsgericht Bitterfeld und die Staatsanwaltschaft Leipzig mit dem Mann beschäftigt. Der falsche Führerschein war dabei nie aufgefallen oder von den Behörden moniert worden. Der Angeklagte habe so rein rechtlich davon ausgehen können, dass das Papier vielleicht doch rechtmäßig sei, sagte Zärtner.

Verfahren gegen den Herausgeber der Fälschung

Der Schwindel wurde erst offenbar, als die Polizei das Papier nach einer Kontrolle dann doch genauer untersuchte. Mittlerweile ermitteln die Justizbehörden auch gegen den Herausgeber der Fälschungen. Gegen den Mann läuft extra Verfahren. (mz)