Projekt Nordsiedlung Projekt Nordsiedlung: Plattenbaugebiet in Sangerhausen soll aufgewertet werden

Sangerhausen - Noch ist es eine große Brachfläche. Doch in einigen Jahren soll das Gelände zwischen dem Polizeirevierkommissariat und der Kyselhäuser Straße in der Sangerhäuser Nordsiedlung nicht wieder zu erkennen sein. In drei Etappen will die Wohnungsbaugenossenschaft Sangerhausen bis zum Jahr 2020 dort insgesamt 8,5 Millionen Euro investieren. Es ist das größte Projekt des Unternehmens seit dem Bau des Mehrgenerationenhauses in der Alban-Heß-Straße im Jahr 2008, der sogenannten „Grüne Banane“.
Vier moderne Mehrfamilienhäuser mit je zehn Wohnungen sind geplant
Auf dem Gelände in Nord, auf dem früher eine Kaufhalle stand, sollen vier moderne Mehrfamilienhäuser mit je zehn Wohnungen errichtet werden. „Die Neubauten werden nahezu Passivhausstandard haben. Die Häuser erhalten Fahrstühle, die Wohnungen werden barrierearm gestaltet“, verspricht WGS-Vorstand Stefan Klaube. „Wir wollen damit den Themen Energieeinsparung und demografischer Wandel Rechnung tragen“, sagt er.
Außerdem ist geplant, die Blöcke Ewald-Gnau-Straße 3/7 sowie Gonnaufer 26/30 energetisch zu sanieren. Sie sollen dabei wie die beiden Wohnblöcke in der benachbarten Feldstraße verkleinert werden: Geplant ist jeweils, die beiden oberen Etagen zurückzubauen. „Abzonung“ heißt das Projekt in der Fachsprache. 2018 wird der Umbau des Wohnblockes Gnaustraße 3/7 beginnen. Im zweiten Bauabschnitt sollen 2019 drei der vier neuen Wohnhäuser errichtet werden. 2020 startet dann der Umbau des Blocks Gonnaufer 26/30. Außerdem soll in dem Jahr das vierte Mehrfamilienhaus gebaut werden - und zwar dort, wo sich jetzt noch das Gebäude der früheren Altstoffannahme aus DDR-Zeiten befindet.
WGS will das Wohngebiet durch die geplanten Häuser deutlich aufwerten
Mit diesen und weiteren geplanten Arbeiten will die WGS das Wohngebiet deutlich aufwerten. „In etwa fünf Jahren werden wir einen komplett neuen Stadtteil haben“, sagt Klaube. Zudem planen nach MZ-Informationen auch die Diakonie und die Städtische Wohnungsbaugesellschaft Sangerhausen (SWG), der andere große Vermieter in der Kreisstadt, Investitionen in Nord. Laut Stadtentwicklungskonzept sollte das in den 70er Jahren errichtete Wohngebiet eigentlich nicht erhalten werden. Geplant war, die Blöcke abzureißen und an ihrer Stelle Einfamilienhäuser zu errichten.
Da die Wohnungen aufgrund der Nähe zum Zentrum aber sehr beliebt sind, kam es anders. So ist zum Beispiel das vor drei Jahren von der WGS errichtete Mehrfamilienhaus Mühlgasse 31 komplett vermietet. Nach der energetischen Sanierung müssen die Mieter jedoch mit höheren Mietkosten rechnen. „Im Gegenzug sinken aber erfahrungsgemäß die Heizkosten, so dass die Erhöhung insgesamt in einem verträglichen Rahmen bleibt“, betont Klaube. (mz)