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Probebohrungen am "Alten Stolberg" Probebohrungen am "Alten Stolberg": Knauf hält an Ausbauplänen fest

Von karl-heinz klarner 16.02.2014, 12:22

rottleberode/MZ - Die Knauf Deutche Gipswerke in Rottleberode halten ungeachtet der versagten Erkundungsbohrungen für ein neues Abbaufeld am „Alten Stolberg“ an den Vorbereitungen für einen Flächentausch fest. „Das Planfeststellungsverfahren wird auf jeden Fall fortgeführt“, sagte Knauf-Werkleiter André Materlik.

Wie berichtet, plant Knauf einen Flächentausch auf Thüringer Gebiet. Dort beabsichtigt die Firma am „Alten Stolberg“ 27 Hektar bereits genehmigter Abbaufläche abzugeben und im Gegenzug 27 Hektar, die außerhalb des Bergwerkfeldes liegen, in dieses einzubeziehen. Die Flächen, die abgegeben werden, hätten einen höheren Naturschutz-Wert als jene Flächen, von denen künftig abgebaut werden soll, hieß bisher. Ein Gutachten steht noch aus. Genau für dieses Gutachten sollten die Erkundungsbohrungen durchgeführt werden. Doch die Untere Naturschutzbehörde beim Landkreis Nordhausen hat diese Arbeiten jetzt untersagt.

Bei Knauf sieht man das Ganze entspannt

Als einen Präzedenzfall von bundesweiter Bedeutung bezeichnet unterdessen Dagmar Becker, Mitglied im Landesvorstand des BUND Thüringen die Versagung der beantragten Aufsuchungsarbeiten im Naturschutzgebiet „Alter Stolberg“ durch den Landkreis Nordhausen. „Dass dies so geschehen ist, haben wir der Stellungnahme des BUND Thüringen und dem stringenten, rechtskonformen Handeln der Unteren Naturschutzbehörde zu verdanken“, sagt Becker. 315 Hektar Bergwerksfeld seien nicht nur aus Sicht der Naturschützer ausreichend, um das in Rottleberode ansässige Werk für Jahrzehnte mit Gips und Anhydrit zu versorgen.

„Alles andere“, so Becker, „erinnert an den berühmten Vierbeiner, der vor lauter Übermut aufs glatte Eis geht. Bei Knauf sieht man das Ganze ohnehin entspannt. Sollten sich aus dem Gutachten zum Flächentausch andere Aspekte als bisher angenommen ergeben, werde man den Tausch der Flächen nicht weiterverfolgen, hatte das Unternehmen bislang immer kommuniziert.

Wie berichtet, plant die Knauf Gruppe aus Iphofen (Bayern) ihren Standort im Südharzer Ortsteil Rottleberode auszubauen. Die Unternehmerfamilie will für rund 30 Millionen Euro auf dem Firmengelände der Knauf Deutsche Gipswerke (130 Beschäftigte) eine neue Fertigungslinie für Gipsfaserplatten errichten.