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Pilzberatung Pilzberatung: Herbstsaison hat begonnen

Von Hans-Joachim Paduch 10.09.2002, 16:04

Hergisdorf/MZ. - Uwe Hoffmann hat sich für die kommende Zeit auf etwas mehr Betrieb als in den vergangenen Wochen eingestellt. Der Pilzberater weiß aus Erfahrung, dass die bereits ziemlich lange anhaltende Trockenheit bei den meisten Pilzsammlern für nur spärlich gefüllte Körbe gesorgt hat. Nun beginnt die Herbstsaison. "Etwas Regen könnte nicht schaden", meint Hoffmann, "dann kommt das Pilzwachstum erst so richtig in Gang." Hoffmann hat den langjährigen Pilzberater Joachim Lindner aus Eisleben abgelöst, der diese Tätigkeit mit Jahresbeginn aus Altersgründen aufgegeben hat. Sein Nachfolger hat bei dem "alten Hasen" eine ausgezeichnete Schule durchlaufen und die Prüfung als Pilzsachverständiger mit Bravour abgelegt (die MZ berichtete).

Hoffmann ist fast jedes Wochenende selbst auf Pilztour. "Wenn man in unserer Region eine Stelle mit genügend Bodenfeuchtigkeit erwischt, dann sind Steinpilze, Rotkappen, Maronen oder Perlpilze auch jetzt noch keine Seltenheit", sagt er. "Ich habe in unserer Gegend auch viele schwarz-blaue Rötlinge gefunden. Ein guter Speisepilz, der bei Druck oder an Schnittstellen sofort tiefblau anläuft. Auch Champignons könnten auf Wiese reiche Ernte bringen. Er warnte vor dem giftigen Karbolegerling, der an seinem Geruch eindeutig zu identifizieren sei.

Auch Täublinge, einmal als solche identifiziert, seien bis in den Herbst zu finden. "Giftige Täublinge gibt es nicht, nur scharf oder bitter schmeckende, die jedes Gericht verderben können. Man sollte sie schon genau kennen", sagte er. Nun werde die Palette durch die Herbstpilze bereichert. Hoffmann verwies auf Hallimasch, Stockschwämmchen, graublättrigen Schwefelkopf, Schirmpilz, violetten Rötelritterling und Austernseitling als häufige Vertreter der meist auf Holz wachsenden Herbstpilze. Er empfiehlt dringend, "nur solche Pilze sammeln, die man kennt". Bei Zweifeln sollte der Weg zu ihm nicht gescheut und möglichst ganze Exemplare mitgebracht werden, an denen alle zur Bestimmung nötigen Merkmale erhalten sind. Zudem sei er kein Pilzsortierer, der essbare von giftigen trennt, sondern er will die Leute beraten, auch mal neue Arten kennen zu lernen, über die sie sich bereits in einem Pilzbuch informiert haben.

Die Pilzberatung befindet sich in Hergisdorf, Lindenplatz 5 a. Sprechzeit mittwochs und sonntags von 17 bis 19 Uhr oder nach Absprache, Telefon 034772/3 07 96. Vom 18. bis 28. September geschlossen.