Noch 55 Tage bis zum Sachsen-Anhalt-Tag Noch 55 Tage bis zum Sachsen-Anhalt-Tag: "Mick Jagger das wäre doch klasse"

Sangerhausen - Es wird das größte Fest in Sangerhausen seit langer Zeit. Nun, da das Programm zu großen Teilen veröffentlicht wurde, können sich die Menschen eine eigene Meinung bilden. Während die angekündigten Auftritte von Lou Bega, der Hermes House Band und den anderen mehr oder weniger bekannten Künstlern im Internet viel Skepsis hervorriefen, zeigen sich die Menschen im Gespräch durchaus angetan von den Planungen.
Erfahrungen von anderen Landesfesten
„Ich war schon in Thale oder Merseburg beim Sachsen-Anhalt-Tag“, sagt Regina Bellstedt, „also werde ich auch in diesem Jahr hingehen.“ Die Programme seien in den vergangenen Jahren stets ansprechend gewesen, erklärt sie.
Das sieht auch Uli S. so, der ebenfalls in den vergangenen Jahren bei den Veranstaltungen live vor Ort gewesen ist. „Da waren für meine Altersgruppe immer tolle Musikgruppen am Start, da wurde viel geboten.“ Doch dass dies auch anno 2016 so ist, da ist er sich noch nicht so sicher. „Lou Bega finde ich, ehrlich gesagt, nicht so toll. Wenn ich das Programm so sehe, dann fehlen mir persönlich die Zuschauer-Magneten.“
Die Edersleberin Anita Krause wird sich den Sachsen-Anhalt-Tag nicht vor Ort anschauen, bei schlechtem Wetter vielleicht im Fernsehen. „Sonst gucke ich so gut wie nie Fernsehen, früher habe ich die Veranstaltungen auch im TV gesehen, jetzt aber weniger“, sagt sie.
„Ich hoffe aber, dass viele Besucher kommen“
Zum Einkaufen und für Arztbesuche fährt sie häufig die 15 Minuten mit dem Bus bis nach Sangerhausen, aber an diesem Tag sei es schon ziemlich aufwendig, in die Stadt zu fahren. „Ich hoffe aber, dass viele Besucher kommen“, sagt Krause weiter, „denn dann investiert vielleicht mal jemand in der Stadt. Es ist zu viel Leerstand hier.“
Die Hoffnung, dass sich durch den Sachsen-Anhalt-Tag etwas bewegen wird in der Stadt, teilen viele Einwohner. „Wir wollen doch hoffen, dass viele hierher kommen, die Stadt soll ja auch was davon haben“, sagt Bellstedt, die kein Problem damit hat, dass sie als Anwohnerin in der Innenstadt vielleicht einige Beeinträchtigungen aushalten muss. „Was da alles geboten wird, finde ich schön“, sagt sie. „Man kann viel sehen für wenig Geld“, fährt sie fort.
Sorge um Verkehrssituation
Auch Rentnerin Christel Wandel sieht das Fest im Grunde positiv. „Als es letztes Jahr in Köthen war, habe ich das auch im Fernsehen angeguckt“, sagt sie. „Da hat es mir gefallen, deswegen freue ich mich darauf, das hier in Sangerhausen zu erleben.“ Einzig die Verkehrssituation macht ihr Sorgen: „Wir haben kein Auto, ich hoffe, dass die Busse anständig fahren. Dass das Leben halbwegs normal weitergeht hier, fände ich wichtig.“
Und auch Uli S. sieht die Sache mit dem Verkehr noch mit gemischten Gefühlen. „Ich wohne ziemlich zentral und will in den drei Tagen schon auch das Haus verlassen können“, sagt der Rentner. Angesichts der angekündigten Überraschungsgäste gerät er ins Träumen. „Man weiß ja nicht, wer kommt. Aber Mick Jagger, das wäre doch klasse.“ (mz)