Niederröblingen: Niederröblingen: Kultur im Dorf

Niederröblingen/MZ. - Rein statistisch gesehen gehört nahezu jeder zweite Einwohner Niederröblingens einem der sechs Vereine an, die im Helmedorf erfolgreich agieren. So zählen die Eintracht, der Kultur- und Traditionsverein, die Freiwillige Feuerwehr, der Seniorenverein, die Jagdgenossenschaft und der Spaßverein "Yachtclub" Niederröblingen insgesamt rund 180 Mitglieder. Bei 470 Einwohnern "eine stolze Zahl", wie Ortsbürgermeister Dieter Pallmann bemerkt.

Geistig-kulturelles Zentrum sei ohne Zweifel das Dorfgemeinschaftshaus. Hier hat die kleine Gemeinde jede Menge Eigenmittel und freiwillige Arbeit rein gesteckt und ein wahres Schmuckkästchen geschaffen. Bewirtschaftet wird das Haus - man könnte auch Kulturhaus sagen - vom Niederröblinger Kultur- und Traditionsverein. Chef der agilen Truppe ist Hartmut Koch, der mit Pallmann manchen Faden spinnt und das Haus erfolgreich vermarktet.

"Weshalb soll unser schönes Dorfgemeinschaftshaus leer stehen", fragen sich die Pallmann und Koch. Ein paar Tausend Euro habe man in die Hand genommen - ohne Mittel der Stadt Allstedt - und viel, viel ehrenamtliche Arbeit ins Unternehmen Dorfgemeinschaftshaus gesteckt.

Ob Weihnachtsfeier für alle Niederröblinger, Hochzeiten und andere Feten, der fast 200 Leute fassende Saal ist gut ausgelastet. Und da beschreiten der Bürgermeister und sein "Kulturchef" auch ganz unkonventionelle Wege. Sie holen sich die Kultur praktisch ins Dorf. So gastierte kürzlich eine sehenswerte Travestie-Show in Niederröblingen, zweimal ein ausverkauftes Haus - was will man mehr.

Mit "Heiteres und Frivoles" werden am 17. Juni "drei Herren und ein Mann" den Frühling über alles loben und mit heiteren Texten und bekannten Liedern wieder viele begeistern. Die Autoren der Texte sind auch keine Unbekannten: von Heinrich Heine über Gotthold E. Lessing, Erich Kästner bis zu Otto Reutter spannt sich der literarische Bogen.

Gewürzt wird das ganze mit Liedern und Gassenhauern wie Reutters "Nehm'sen Alten", "Ein Freund, ein guter Freund" oder der bekannten Operettenmelodie "Und das soll man noch galant sein" aus dem Bettelstudenten.