1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. Neues Zentrum in Sangerhausen?: Neues Zentrum in Sangerhausen?: Einkaufsmeile an der Oststraße soll bis 2016 stehen

Neues Zentrum in Sangerhausen? Neues Zentrum in Sangerhausen?: Einkaufsmeile an der Oststraße soll bis 2016 stehen

Von FRANK SCHEDWILL 29.06.2015, 07:03
Derzeit wird das Gebiet erschlossen.
Derzeit wird das Gebiet erschlossen. MAIK SCHUMANN Lizenz

SANGERHAUSEN - Im Moment laufen Erdarbeiten, die Erschließung für das neue Einkaufsgebiet an der Sangerhäuser Oststraße beginnt. In gut zwölf Monaten sollen die Sangerhäuser dort einkaufen gehen können.

Der Investor rechnet mit einer Eröffnung der Läden in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres. Der ursprünglich geplante Termin kurz vor Weihnachten 2015 sei nicht zu halten, sagt Architektin Anja Geissler, die das Vorhaben für die GVG-Projektentwicklungsgesellschaft aus Berlin betreut.

Derzeit ist aber noch immer unklar, wie das neue Zentrum genau aussehen wird: Zwei Varianten sind weiter im Gespräch.

Investor Thomas Pietsch würde gern ein sogenanntes Nahversorgungszentrum mit einem großen Lebensmittelvollsortimentmarkt der Edeka Gruppe, einem Lebensmitteldiscounter und einem Drogeriemarkt von DM mit insgesamt 3 100 Quadratmetern Verkaufsfläche bauen. Er braucht dafür aber ein aufwendiges Genehmigungsverfahren, da der Edeka-Markt mit seinen geplanten 1.600 Quadratmetern Verkaufsfläche unter den Oberbegriff großflächiger Einzelhandel fällt.

Was entsteht neben dem Obi-Baumarkt?

Derzeit besitzt Pietsch, der die Fläche vor einigen Jahren erworben hat, bereits eine Baugenehmigung für ein sogenanntes Fachmarktzentrum mit insgesamt 3.525 Quadratmetern Verkaufsfläche. Ein Schuh- und ein Modemarkt sowie Geschäfte für Getränke, Tiernahrung, Drogeriewaren und ein Lebensmitteldiscounter könnten neben dem Obi-Baumarkt entstehen.

Der Investor favorisiert aber das Nahversorgungszentrum. Er wird dabei von der Mehrheit des Sangerhäuser Stadtrates unterstützt: Auch sie ist für die Variante mit dem großen Lebensmittelmarkt.

Das aufwendige Planungsverfahren läuft gegenwärtig noch. Die Stadtverwaltung rechnet damit, dass die für das Projekt notwendige Abwägung nach der Sommerpause im Stadtrat behandelt wird.

Geissler sagt: „Bekommen wir in den nächsten Monaten die Genehmigung für das Nahversorgungszentrum mit dem Edeka-Markt, bauen wir das.“ Ansonsten werde die Variante mit den kleineren Fachmärkten umgesetzt. Wir bereiten das gegenwärtig so vor, dass beide Varianten möglich sind.“

Sangerhäuser Stadtverwaltung befürchtet negative Folgen

Sie verweist aber darauf, dass mit der Edeka-Variante die Verkaufsfläche an der Oststraße gegenüber dem Fachmarktzentrum um 400 Quadratmeter verkleinert würde. Zudem habe das Fachmarktzentrum aufgrund der Schuh- und Modesortimente sehr wohl Auswirkungen auf die Innenstadt. Mit dem anderen Projekt würden die Händler des Zentrums vor neuer Konkurrenz geschützt, wirbt die Architektin.

Die Sangerhäuser Stadtverwaltung befürchtet dagegen negative Folgen auf die Handelslandschaft besonders durch den geplanten Drogeriemarkt. Im Zusammenhang mit dem großen Edeka-Markt sei das eine Dimension, die auch die Händler der Innenstadt zu spüren bekämen, sagt Torsten Schweiger, der Fachbereichsleiter für Stadtentwicklung und Bauen. Im Zentrum der Kreisstadt bietet die Drogeriekette „Müller“ ihre Waren an.

Auch die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau und der Landkreis Mansfeld-Südharz hatten den geplanten großflächigen Einzelhandel kritisiert. Tenor: In Sangerhausen gebe es bereits ohne den neuen großen Lebensmittelmarkt deutlich mehr Handelsflächen als im Durchschnitt der Bundesrepublik.

Die GVG hat eine Webcam geschaltet, auf der der Baufortschritt zu sehen ist. Bilder unter http://gvg-mbh.de/live-webcams.html

Blick auf das zum Großteil leere City-Center.
Blick auf das zum Großteil leere City-Center.
MAIK SCHUMANN Lizenz