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Einweihung Neue DRK-Seniorenresidenz „Rosalie“ in Sangerhausen gleicht beinahe einem Hotel

In der DRK-Seniorenresidenz „Rosalie“ werden schon bald 110 ältere Menschen ein neues Zuhause finden. Wann der Einzug bevorsteht.

Von Helga Koch 16.12.2021, 12:15
Der neue Einrichtungsleiter von Haus Rosalie Dirk Betker (li.) nimmt die Glückwünsche entgegen. Alle Gäste waren geimpft oder genesen und zusätzlich getestet.
Der neue Einrichtungsleiter von Haus Rosalie Dirk Betker (li.) nimmt die Glückwünsche entgegen. Alle Gäste waren geimpft oder genesen und zusätzlich getestet. (Foto: Maik Schumann)

Sangerhausen/MZ - „Wir lassen uns überraschen“, sagt Doreen Beck, die seit 2003 als Altenpflegerin beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Sangerhausen arbeitet. „Unsere Bewohner sind schon aufgeregt.“ Denn im Januar werden viele Senioren aus dem „Kyffhäuserblick“ aus- und in ihr neues Zuhause in der Seniorenresidenz „Rosalie“ in der Georg-Schumann-Straße einziehen. Das neue Gebäude mit dem symbolischen Rot-Kreuz-Grundriss und 110 Einzelzimmern ist am Mittwochnachmittag feierlich eingeweiht worden.

Mit Mut und ohne Fördermittel

Er habe den Mut des Kreis-Vorstandsvorsitzenden Andreas Claus und seines Teams bewundert, sagt DRK-Landesgeschäftsführer Carlhans Uhle, ein solches Heim in Sangerhausen bauen zu wollen - gänzlich ohne Fördermittel. Immerhin belaufen sich die Kosten auf rund 10,5 Millionen Euro.

Und es sei schnell gegangen, schildert Bauplaner Günther Fölsche aus Weimar. Ende Januar vorigen Jahres wurde der Auftrag ausgelöst, im Mai war Baubeginn, im September folgte die verspätete Grundsteinlegung, einen Tag vor Heiligabend stand der Rohbau. Der Ausbau begann Anfang dieses Jahres. Hervorzuheben sei, betont Fölsche, dass das DRK Regionalität und Nachhaltigkeit gewünscht habe, und das sei auch eingehalten worden. Obwohl er die Firmen nicht gekannt habe, hätten „Routine und Einfühlsamkeit auf der Baustelle“ geherrscht. Und das trotz Pandemie. „Es war eine verrückte Zeit“, knüpft Claus an. Ständig hätten sich die Corona-Rechtsverordnungen verändert; sie zu vermitteln, sei „nicht immer ganz einfach gewesen“.

Lob für das DRK als Vorreiter

Ohne Fördermittel und während einer pandemischen Lage zu bauen, sei eine große Leistung gewesen, lobt Landrat André Schröder (CDU). Der Landkreis habe das Vorhaben unterstützt, indem er den Bauantrag zügig bearbeitet und nach nicht mal vier Monaten genehmigt habe. Der Bau der Seniorenresidenz trage dazu bei, den demografischen Wandel zu gestalten und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. „Hier leben und arbeiten Menschen, das DRK ist Ansprechpartner und Arbeitgeber - und ein Vorreiter.“

Ein kleiner Rundgang durch das DRK Pflegeheim "Rosalie".
Ein kleiner Rundgang durch das DRK Pflegeheim "Rosalie".
(Foto: Maik Schumann)

Zugleich sicherte Schröder zu, dass der Rettungsdienst des Landkreises den Umzug der Bewohner aus dem „Kyffhäuserblick“ ins neue Zuhause mit übernehme. Der Umzug ist für Mitte Januar geplant. 100 Beschäftigte werden hier arbeiten, einzelne Stellen sind noch zu besetzen.

Sangerhausens Oberbürgermeister Sven Strauß (SPD) hebt die „große bauliche und organisatorische Leistung“ hervor, in diesen Zeiten einen solchen Bau zu errichten. Das spreche für organisatorisches Talent sowie eine gute Auswahl von Architekten, Planungsbüros und ausführenden Unternehmen. „Das ist ein gutes Zeichen für die Weiterentwicklung der Kreisstadt“, sagt Strauß. Sein Dank gelte der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft und der Wohnungsbaugenossenschaft, mit deren Hilfe Grundstücksprobleme gelöst werden konnten.

Nun gebe es noch ein paar Restarbeiten zu erledigen, kündigt Claus an. Unter anderem im Außenbereich, in dem ein Garten angelegt werden soll, der dem vom „Schindelbruch“ nicht nachstehe. Womit er den Eindruck von DRK-Landesgeschäftsführer Carlhans Uhle bestätigt: „Es ist mehr Hotel als Pflegeheim.“