Nacht der Denkmale Nacht der Denkmale: Steinerne Zeugnisse
Sangerhausen/MZ/HKO. - Zu einem Ausflug in längst vergangene Zeiten laden zwei Sangerhäuser Vereine ein. Allerdings nicht erst am Sonntag, an dem sich landauf, landab alles um Denkmale dreht, sondern am Vorabend. In Sangerhausen wird zum elften Mal die Nacht der Denkmale veranstaltet. Die Organisation liegt beim Verein für Geschichte von Sangerhausen und Umgebung sowie dem Kulturverein Armer Kasten - und damit in bewährten Händen.
Das Thema, das die Veranstalter diesmal als Schwerpunkt gesetzt haben, klingt spannend und macht neugierig auf einen Streifzug durch das abendliche Sangerhausen: "Zeugnisse der mittelalterlichen Stadtbefestigung".
Und der Rundgang, der am Sonnabend, 18 Uhr, beginnen wird, führt diesmal zu ausgewählten Orten, um die sich selbst alte Sagen und Geschichte(n) ranken. Steinerne Zeugnisse der Sangerhäuser Geschichte wie der Hexenturm, das Alte Schloss oder das Husarenpförtchen prägen mit ihrem altvertrauten Anblick das Stadtbild.
Start der abendlichen Tour ist der Hexenturm, Tennstedt 3, dort wird die Denkmalsnacht eröffnet. Der markante Turm gehört zu den Resten der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Er wurde in der Zeit zwischen 1250 und 1270 gebaut und hat in alten Zeiten zum Ensemble des Alten Schlosses gehört. Er soll übrigens noch in diesem Jahr mit Fördermitteln aus dem Programm zum Städtebaulichen Denkmalschutz in Ordnung gebracht werden.
Weiter geht's zum Alten Schloss, Alter Markt 34, wo es Erläuterungen auch das Theaterstück "Die Hexe von Pölsfeld" mit Tempus Saltus zu erleben gibt - und natürlich Musik, schließlich ist hier die Musikschule zu Hause. Die Burganlage entstand um 1260.
Als nächste Station folgt der Ausreiterturm, Schulgasse 12, wo die Teilnehmer der Führung auf historische Erläuterungen gespannt sein dürfen. Ursprünglich wohnte hier der Ausreiter, ein berittener Flurschütze der Stadt, und im 30-jährigen Krieg (1618 - 1648) war es das Zuhause des Nachtwächters der Stadt. Später wurde der Turm sogar als Militärlazarett genutzt, war dann Armenhaus und schließlich sogar Polizeigefängnis.
Musik und Erläuterungen gibt es auch am Husarenpförtchen, das erst nachträglich, im Jahr 1821, in die südliche Stadtmauer eingebaut wurde und so den direkten Weg vom Alten Schloss zum Schützenplatz eröffnete.
Vorletzte Station ist in der Grauengasse die Stadtmauer mit dem Zwinger und dem Wehrgang, die einen guten Eindruck über die mittelalterlichen Befestigungs- und Verteidigungsanlage der Stadt vermittelt. Und auch hier erklingt Musik.
Die Denkmalsnacht endet mit Musik und Bewirtung in der Marienkirche. Wie die Veranstalter mitteilten, beträgt der Eintritt für alle Veranstaltungen fünf Euro pro Person.
Mitwirkende sind die Sangerhäuser Gerhard Noltze und Familie Ludwig, die Theatergruppe Tempus Saltus, Schüler und Lehrer der Kreismusikschule Mansfeld-Südharz, Petra Leistikow und Stefan Schwarz als Gruppe "Cartousche" aus Klosterrode sowie die Stolberger Gruppe Triangel. Mit dabei sind außerdem Stadtführer des Vereins für Geschichte von Sangerhausen und Umgebung sowie Mitglieder vom Kulturverein Armer Kasten.