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Nach Skinhead-Konzert Nach Skinhead-Konzert: Ermittlungsverfahren gegen 18 Rechte

Von Frank Schedwill 01.07.2002, 17:00

Uftrungen/MZ. - Bis auf einen, der wegen Körperverletzung per Haftbefehl gesucht wurde, befinden sich aber alle wieder auf freiem Fuß.

Uftrunger Bürger sprachen am Montag von einem Aufmarsch der Rechten in dem kleinen Ort. Viele Einwohner hätten aus Angst ihre Kinder geschnappt und seien weggefahren. Auch müsse die Polizei früher als zugegeben von dem Konzert informiert gewesen sein - nicht erst um 20.20 Uhr. "Zwischen 18 Uhr und 19 Uhr ist ein Polizeihubschrauber über dem Ort gekreist", sagte ein Bürger, der seinen Namen nicht nennen wollte. Die Polizei widersprach: "Wir haben erst kurz vor 20 Uhr durch einen anonymen Hinweis erfahren, dass irgendwo im Kreis Sangerhausen ein Skinhead-Konzert stattfinden soll. Daraufhin haben wir den Hubschrauber eingesetzt", sagt Polizeisprecherin Birgit Bandermann. Dessen Besatzung habe um 20.20 Uhr gemeldet, dass es sich aufgrund der Fahrzeugkonzentration um Uftrungen handeln könnte. Uftrungens Bürgermeister Günter Bergner sagte am Montag, er habe Angst um den Gemeindesaal gehabt, als er die vielen Autos mit den auswärtigen Kennzeichen gesehen habe. Die Festhalle auf dem "Heerstall" war am Samstag von einem jungen Uftrunger und seinem Vater gemietet worden - angeblich für ein Klassentreffen. Ingesamt, so Bergner, sei das Skinhead-Treffen recht ruhig abgelaufen. Von der Musik sei kaum etwas zu hören gewesen. Es habe auch keinerlei Zwischenfälle nach der Auflösung des Konzerts gegeben. Ein Großaufgebot der Polizei hatte die illegale Veranstaltung gegen 22 Uhr beendet.

Laut Angaben des PDS-Landtagsabgeordneten Matthias Höhn haben auf dem Skinhead-Treffen Bands wie "Nordfront", "Radikal" und "Racewar" (Rassenkrieg) gespielt.