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Nach Neugründung Nach Neugründung: Junge Union Sangerhausen wirbt Mitglieder

Von Grit Pommer 07.02.2017, 14:47
Alexander Dobert, Vorsitzender Jungen Union Sangerhausen.
Alexander Dobert, Vorsitzender Jungen Union Sangerhausen. Grit Pommer

Sangerhausen - Die vor Weihnachten gegründete Ortsgruppe der Jungen Union (JU) in Sangerhausen will demnächst eine Werbeaktion starten, um weitere Mitglieder zu gewinnen. Das sagte der Vorsitzende Alexander Dobert im MZ-Gespräch. Dazu will die Gruppe ihre Facebook-Seite nutzen, eine eigene Homepage aufbauen und Mitgliedsanträge mit regionalem Charakter gestalten.

Vor Weihnachten fanden sich Dobert sowie Marie-Michelle Wappler, Anna Maria Zinke, Marcel Schendzielorz und Maximilian Schwertfeger in Sangerhausen zusammen und hoben die JU-Ortsgruppe aus der Taufe.

Beim Sachsen-Anhalt-Tag im September hatte sich Alexander Dobert den letzten Anstoß dazu geholt. Auf dem Platz „Weltoffenes Sachsen-Anhalt“ kam er am Stand der CDU-Landtagsfraktion mit Julia Scheffler ins Gespräch, der Landesvorsitzenden der christdemokratischen Nachwuchsorganisation. „Ich hatte schon länger vor, in die Junge Union einzutreten“, sagt Dobert. Die konservative Weltsicht liege ihm. Das Gespräch mit Scheffler habe ihn darin bestätigt, jetzt Nägel mit Köpfen zu machen.

„Wir haben eigene Vorstellungen und verfolgen eigene Ziele“

Der Elftklässler vom Sangerhäuser Scholl-Gymnasium sprach mit Freunden und Mitschülern, von denen er wusste, dass sie ähnlich politisch interessiert sind wie er selbst. Denn auf dem Schulhof werde durchaus auch über Politik diskutiert, erzählt er. „Wir brauchten fünf Leute, die nicht nur meckern, sondern was bewegen wollen.“ Am 19. Dezember war es schließlich soweit: Der JU-Ortsverband wurde gegründet und Alexander Dobert zum Vorsitzenden gewählt.

Die aktiven CDU-Politiker hätten das erfreut zur Kenntnis genommen und ihre Unterstützung zugesagt, berichtete Dobert. Er stellte aber auch klar, dass die Junge Union zwar konservative Grundwerte vertritt, von der CDU aber unabhängig ist. „Wir haben eigene Vorstellungen und verfolgen eigene Ziele.“

Trotzdem wollen die Jungunionler Ralf Poschmann und Torsten Schweiger in diesem Jahr in ihren Wahlkämpfen um den Oberbürgermeisterposten und das Direktmandat für den Bundestag unterstützen. „Wir haben unsere aktive Mitarbeit angeboten“, sagte Dobert, der im März 17 wird und zumindest den Oberbürgermeister schon mitwählen darf.

Die erste öffentlichkeitswirksame Aktion der kleinen Ortsgruppe soll derweil etwas sehr Handfestes sein. An der Moltkewarte wollen sie für Familien eine Ostereiersuche organisieren. Eine Aufgabe, die bei der CDU klassisch dem Nachwuchs zukommt und in vielen JU-Kreisverbänden üblich ist.

Seine Eltern würden sein Engagement okay finden, sagte er. Selbst seien sie aber nicht politisch aktiv.

Und was sagen die Mitschüler dazu, dass er jetzt Politik machen will? „Die haben das positiv aufgenommen“, sagte der Sangerhäuser, der später Jura studieren will. Auch die Lehrer seien interessiert gewesen und hätten nachgefragt.

JU Mansfeld-Südharz: Neuer Ortsverband in Sangerhausen als Frischzellenkur

Welche Ziele verfolgt die JU in Sangerhausen? „Wir alle kennen die bauliche Situation an den Schulen“, sagte Dobert. Schule sei aber ein Ort, an dem Jugendliche einen sehr großen Teil ihres Tages verbringen. Dort sollte eine Atmosphäre herrschen, in der es sich gut lernen lässt. Auch ein flächendeckendes WLAN mit freiem Zugang an allen Schulen könnte ein Ziel sein, das man sich auf die Fahnen schreibt.

Der frisch gegründete Ortsverband in Sangerhausen könnte unterdessen auch eine Frischzellenkur für den Kreisverband der Jungen Union sein, um den es in den vergangenen Jahren sehr ruhig geworden ist. Auf der Homepage der JU Mansfeld-Südharz stammt die zuletzt gepostete Nachricht samt Foto von der Osteraktion im Jahr 2011.

„Der Kreisverband der Jungen Union formiert sich gerade neu“, sagte CDU-Kreisgeschäftsführer Eduard Jantos. Nach dem altersbedingten Ausscheiden von Steve Jantos hatte Frank Wyszkowski den Kreisvorsitz der Jungen Union übernommen. Der sei aber zum Jahreswechsel nach Aschersleben umgezogen. Im nächsten Monat soll laut Eduard Jantos ein neuer JU-Kreisvorstand gewählt werden.

Für die Junge Union, der man bis zum Alter von 35 Jahren angehören kann, seien solche Generationenwechsel typisch, sagte Jantosch. „Und jetzt sind eben die jungen Leute in Sangerhausen die nächste Generation“, meinte er. (mz)