Nach Absage von Kerstin Ott Nach Absage von Kerstin Ott: Zoff mit Gemeinde Wallhausen

Wallhausen - Nach dem geplatzten Open-Air-Konzert mit Ex-Dschungelkönigin Melanie Müller und Schlagersängerin Kerstin Ott („Die immer lacht“) zur 1.111-Jahr-Feier in Wallhausen will sich die Kommune jetzt ihr Geld zurückholen.
Das kündigte Bürgermeister Udo Härtig (CDU) in der Sitzung des Gemeinderates an. Sollte es keine Einigung mit der Veranstaltungsagentur Materie Event als Vertragspartner geben, wolle man vor Gericht ziehen, hieß es.
Laut Härtig, der die Verträge mit der Agentur aus Teutschenthal unterzeichnet hatte, waren im Vorfeld 10.500 Euro an Honoraren aus der Gemeindekasse geflossen. Das Geld war jedoch bei den Künstlern nie angekommen, so dass die Veranstaltung abgesagt wurde.
Rat stand Absicherung positiv gegenüber
Demnach hatte Materie Event eine Künstleragentur ins Boot geholt, die scheinbar dann ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen ist. Die rund 1.000 Tickets aus dem Vorverkauf wurden zurückgenommen.
Härtig musste am Donnerstagabend auf Antrag der Freien Fraktion Rede und Antwort stehen, wie die Finanzierung des gescheiterten Events gelaufen war.
Dabei erinnerte das Gemeindeoberhaupt daran, dass Ende vergangenen Jahres der Rat in geschlossener Sitzung einer finanziellen Absicherung der Feierlichkeiten positiv gegenüber gestanden habe. Daraufhin sei das Geld eingeplant worden. Dem Etat hatte der Rat schließlich zugestimmt.
Harte Kritik an Bürgermeister Hartig
„Die Zahlungen wurden ganz legal vorgenommen“, versicherte Verbandsgemeindebürgermeister Ernst Hofmann (parteilos). Das prüft gegenwärtig auch die Kommunalaufsicht des Landkreises. Ein Ergebnis liegt noch nicht vor, sagte Landkreissprecher Uwe Gajowski der MZ.
Härtig musste sich unterdessen Kritik gefallen lassen. „Ihr habt einen Haufen Zeit verstreichen lassen“, merkte Ulrich Kühne, Vorsitzender der Freien Fraktion, mit Blick auf die angestrebten Rückforderungen an.
Sein Fraktionskollege Michael Tröster erinnerte zudem daran, dass die 10.000 Euro lediglich zur Sicherheit bereitgestellt werden sollten, um eventuelle Einnahmeverluste aus dem Kartenverkauf auszugleichen. Dies sei seinerzeit in der geschlossenen Sitzung auch debattiert worden. (mz)