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MZ-Rätselfoto MZ-Rätselfoto: Gesucht war das Gebäude der Kreisverwaltung in Sangerhausen

Von Lucas Wölbing 23.12.2016, 09:00
Gesucht war das Gebäude der Kreisverwaltung in Sangerhausen.
Gesucht war das Gebäude der Kreisverwaltung in Sangerhausen. Wölbing

Sangerhausen - Wer geht schon gerne aufs Amt? Doch manchmal, da müssen Behördengänge einfach sein. Zum Glück, denn sonst hätte wohl so mancher gar nicht erkannt, was auf dem gesuchten Rätselfoto der letzten Woche zu sehen war. Denn dafür hatte sich Fotograf Maik Schumann an der Sangerhäuser Kreisverwaltung umgesehen und den Giebel des Gebäudes an der Dr.-Wilhelm-Külz-Straße 12 geknipst.

Heute ist hier der Sitz von Sozialamt und der Wohngeldstelle

Genauer genommen: Den Sitz von Sozialamt, und Wohngeldstelle, weiß Horst Ramm und Sabine Schmidt spricht hier sogar von „einem der schönsten Häuser der Stadt“. Immerhin handelt es sich bei dem heutigen Verwaltungsgebäude um eine ehemalige großbürgerliche Villa.

Doch gewohnt hat hier schon lange niemand mehr. Bereits zu DDR-Zeiten sollen hier verschiedene Behörden untergebracht gewesen sein, berichten gleich mehrere Rätselfreunde. Klar, dass die meisten von ihnen schon einmal dort waren. „Geht es um Schwerbehindertenausweise, Anträge und vieles mehr, muss man dort hin“, zählt Käte Moritz auf. „Neu ist auch die Anlaufstelle für Flüchtlinge in dem Gebäude.“

Kaufmann Albert Hoffmann ließ das Gebäude errichten

Doch das gehört zur jüngeren Geschichte. Gebaut wurde das Haus bereits im 19. Jahrhundert von einer echten Sangerhäuser Berühmtheit. „Der Kaufmann Albert Hoffmann ließ es errichten. Er lebte von 1846 bis 1924“, hat Horst Ramm herausgefunden. „Er war als Mitglied im Sangerhäuser Verschönerungsverein eine der entscheidenden Personen bei der Gründung des Rosariums. Nachdem er die legendären Stadträte für dieses Projekt begeistern konnte, fand zusammen mit Professor Ewald Gnau die Eröffnung des Rosariums am 23. Juni 1903 statt. Mit 11.000 Sorten im Sortiment.“

Und schon im hauseigenen Garten soll Hoffmann rund 1.100 Rosensorten aus Leidenschaft gezüchtet haben, berichtet Karin Tobihn. „Er arbeitete von früh bis spät ohne Entgelt“, bemerkt sie. „Heute gibt es für ihn einen Gedenkstein im Rosarium und eine Sorte von 1897 wurde nach seiner Tochter benannt: ’Alice-Hoffmann-Rose’.“ Bis heute ist diese Pflanze im Handel erhältlich.

Straße erst später nach Dr. Wilhelm Külz benannt

Doch auch, wenn die Wurzeln der weltgrößten Rosensammlung im Gebäude der heutigen Kreisverwaltung liegen, die Straße ist nicht nach deren Gründer benannt. Vor 1890 hieß sie bloß Wilhelmstraße. Die Benennung nach Dr. Wilhelm Külz kam erst später, heißt es von Käte Moritz.

Wer dieser Herr Külz (1875 bis 1948) war, hat Horst Ramm herausgefunden. „Seit 1920 war er Reichstagsabgeordneter der Deutschen Demokratischen Partei, dann Reichsinnenminister, ab 1930 Oberbürgermeister von Dresden und nach 1945 Vorsitzender der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands.“

Das Gebäude in der nach ihm benannten Straße haben auch folgende Rätselfreunde erkannt: Walter Pfeifer, Cicilia Pankow, Martin Vorberg, Melissa Schumann, Richard Heller, Ottomar Hundt und Elli Feuchte. Außerdem: Rocco Pankow, Irmhild Gothe, Michael Krüger, Ronald Unger, Janett Sperling, Patrick Lange, Wolfgang Fricke, Lutz Reinboth, Hans Joachim Kuhnt, Angela von Trebra, Horst Kundlatsch, Rainald Klette und Thomas Marschner.

Gewinner der aktuellen Raterunde ist Günter Burghardt. Herzlichen Glückwunsch! Und damit starten wir auch gleich die neue und für dieses Jahr die vorletzte Raterunde. Wo entstand unser Foto? Einsendeschluss ist der kommende Mittwoch. Einen Tipp gibt es diesmal nicht… (mz)