MZ-Rätselfoto MZ-Rätselfoto : Gelände der ehemaligen Mafa war gesucht

Sangerhausen - Na, wenn der Weihnachtsmann es den Rätselfreunden da nicht mal einfach gemacht hat. Zahlreiche MZ-Leser haben auf jeden Fall sofort erkannt, dass es sich bei dem abgebildeten Gebäude, das Ralf Kandel fotografiert hat, um das ehemalige Mafa-Gebäude in Sangerhausen handelt.
Anfänge der Fabrik 1865 als Eisengießerei und Maschinenfabrik
„Begonnen hat alles am 30. August 1865 als Eisengießerei und Maschinenfabrik von Carl Flügel und Julius Hornung“, erzählt Walter Strauch über die Anfänge der Fabrik. Ab dem Jahr 1873 seien dort bereits Dampfmaschinen und Grubenanlagen produziert worden. „Im Jahr 1908 wurden dann schon 19 komplette Zuckerfabriken nach Dänemark, Japan, Ungarn, Russland, Finnland und so weiter exportiert“, erzählt er weiter.
In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, um genau zu sein von 1946 bis 1952, gehörte die Mafa zur sowjetischen Aktiengesellschaft „Potjomnik“, so Strauch weiter. Die folgende DDR-Zeit brachte zahlreiche Neuerungen mit sich: 1956 wurde ein neues Speisehaus gebaut, 1967 kam eine Berufsschule hinzu.
Aus den 70er Jahren weiß auch Käte Moritz einiges zu berichten: Damals wurde nämlich eine Bar in einem anderen Gebäude der Mafa eröffnet, überhaupt wurde der Speiseraum, der zur Betriebsküche gehörte, gern für Betriebsfeste genutzt. „Es war immer sehr schön dort“, schreibt Moritz und berichtet davon, dass die Betriebsküche auch Kindergärten belieferte.
An die DDR-Zeit kann sich auch Jürgen Hilmer noch erinnern, denn er war der letzte Abteilungsleiter für Produktionsvorbereitung. Wie er erzählt, war die Mafa bis 1945 als „größter Zuckerfabrik-Anlagenexporteur weltbekannt“ und anschließend mit einer breiten Produktpalette in weiteren Geschäftsfeldern und Industriezweigen vertreten. Damals wurden, so erinnert sich Hilmer, auch Prozesse der Arbeitsgestaltung und Betriebsorganisation angewandt. Wesentliche Inhalte seien die Arbeitsnormung, technologische Optimierung, Arbeitssicherheit und soziale Absicherung der Belegschaft gewesen.
„Eine Gewinnpotenzierung durch Finanzspekulationen war im Realsozialismus nicht gegeben“, blickt Hilmer weiter zurück, „es blieben bescheidene Sozialleistungen und Investitionen.“ Ab 1972 sei die Rechentechnik praktiziert worden - damals noch mit Lochkarte und -band sowie Bürocomputern. Auch nach der Wende konnten nach Hilmers Ansicht moderne Organisations- und Fertigungsbelange erfüllt werden, allerdings scheiterte das Fortbestehen der Mafa mit dem Übergang zur Hochautomatisierung. Patrick Lange ergänzt: Nach der Wende sei die Fabrik in Konkurs gegangen und schließlich abgerissen worden.
Gebäude der Entwickleranlage des ehemaligen Mafa-Wers auf Rätselfoto zu sehen
Noch ein bisschen genauer hat Wolfgang Fricke das Bild betrachtet. Er kann die Gebäude, die darauf zu sehen sind, genau zuordnen. „Die zwei Gebäude haben die Entwickleranlage dargestellt“, beschreibt er. „In dieser Anlage wurde das gesamte Azetylen zum Schweißen hergestellt.“ Dieses sei durch das gesamte Werk mittels Rohrleitungen transportiert worden. „Später wurde das Gas in Flaschenbatterien aus Buna oder Leuna bezogen.“
Ebenfalls richtig haben die Mafa erkannt: Rainald Klette, Sabine Schmidt, Alexander Dobert, Günter Burghardt, Irmhild Gothe, Detlef Kuhn, Hans-Joachim Kuhnt, Lutz Reinboth, Walter Pfeifer, Cicilia Pankow, Melissa Schumann, Gitta Haase, Uta Probst, Michael Krüger, Ottomar Hundt, Ronald Unger, Richard Heller und Janett Sperling.
Der letzte Gewinner in diesem Jahr ist Wolfgang Fricke. Herzlichen Glückwunsch.
Doch auch im nächsten Jahr gibt es eine neue Chance. Wer mitraten möchte, muss sich in einem Sangerhäuser Ortsteil umsehen. Die richtige Lösung entweder auf einer Postkarte oder per Brief an die MZ-Lokalredaktion Sangerhausen, Grauengasse 1 c, 06526 Sangerhausen oder per E-Mail an [email protected] schicken. Einsendeschluss ist am Mittwoch, 4. Januar. Viel Spaß beim Mitraten. (mz)

