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Mühle bei Lengefeld zog Kinder an

Von BEATE LINDNER 15.01.2009, 17:56

SANGERHAUSEN/MZ. - "Das Foto vom vergangenen Freitag zeigt die Windmühle auf dem Pfaffenberg bei Lengefeld", so schreibt der Gonnaer Achim Duttke richtig. Und weiter: " Es gibt sie jedoch schon seit Anfang der 80er Jahre nicht mehr. Sie ist über die Jahre zunehmend verfallen bzw. wurde schließlich nach und nach abgerissen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass wir bei Wanderungen, z.B. zum Kunstteich, in meiner Kindheit und Schulzeit, also in den 50er und 60er Jahren, oft dort vorbei kamen und die Windmühle war für uns Kinder natürlich immer ein interessantes Objekt. Sie war allerdings schon seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr in Betrieb. Der Berg, auf dem sie stand, war für uns damals im Sprachgebrauch auch nicht der Pfaffenberg sondern der Windmühlenberg."

Dass es sich um die Mühle auf dem Pfaffenberg handelt, daran lässt auch Horst Ramm aus Riestedt keinen Zweifel. Er hat herausgefunden: "Der letzte Müller - ein besonders freundlicher Mensch - war Wilhelm Jäne. Er besaß Pferd und Wagen, mit dem er nach Lengefeld und Umgebung fuhr, um Getreide zum Schroten und Mehl zum Mahlen zu holen." Wenn keine Windkraft vorhanden war, wurde die Mühle mit einem Motor angetrieben. Der Müller musste nicht nur mahlen können, sondern musste auch eine Mühle bauen können. Der Betrieb wurde 1940 eingestellt als der Müller in den Krieg eingezogen wurde. Danach wurde die Mühle nie wieder für gewerbliche Zwecke in Gang gesetzt. Nun erfolgte auch keine Wartung und Pflege mehr, aber die Mühle wurde nie direkt abgerissen, sie wurde Opfer der Witterung, der Stürme usw. Dies war um 1960. Von der Mühle selbst ist heute nichts mehr zu sehen, auf diesem Grundstück befinden sich jetzt Wochenendhäuser."

Sehr interessante Fakten hat auch wieder unsere Leserin Karin Tobihn aus Oberröblingen herausgefunden. Sie schreibt zum Rätselfoto der letzten Woche unter anderem: "Aber was sehr interessant ist, die ersten Windmühlen zum Mahlen von Getreide wurden im persisch-arabischen Raum um 500 vor Christi Geburt erbaut. Diese Windmühlen waren besonders geeignet für die Gegebenheiten in Persien, da dort starke Nordwestwinde mit bis zu 200 Kilometer pro Stunde herrschten. In Nordeuropa wurden die Windmühlen erst im 11. Jahrhundert durch Kreuzfahrer und Händler eingeführt. Um 1861 drehten sich in ganz Europa rund 200 000 Anlagen, weltweit waren es sogar mehrere Millionen Windmühlen mit 130 Anwendungsbereichen. Zum Beispiel mahlen, pumpen, bohren, sägen, schleifen, hämmern, pressen, walken und walzen."

Durch Zufall ist, wie sie selbst schreibt, Käte Moritz aus Sangerhausen auf die richtige Lösung gekommen. "Wir hielten uns an den Wochenenden oft in der Natur auf. Mir fiel eine Fast-Mühlenruine auf dem Mühlenberg oder Pfaffenberg, der zu Lengefeld gehört, ein." Frau Moritz schreibt weiter, dass man heute große Windräder in der Flur entdeckt und die Windmühlen, die es jetzt noch gibt, stünden meist unter Denkmalschutz. Und Frau Moritz erinnert an den Deutschen Mühlentag, der alljährlich Pfingstmontag stattfindet.

Die richtige Lösung hatten außerdem parat: Richard Heller aus Edersleben, Cicilia Pankow aus Rottleberode, M. Haase aus Sangerhausen, Ottomar Hundt aus Tilleda, Alfons Dailfior aus Sangerhausen, Heidelies Ecke aus Sangerhausen, Christa Brötzmann aus Sangerhausen, Christa Schulze aus Sangerhausen, Siegfried Gebhardt aus Oberröblingen, Hannelore Franke aus Sangerhausen, Wolfgang Fricke aus Sangerhausen, Joachim Eichentopf aus Allstedt, Günter Burghardt aus Sangerhausen, Helga Kunze aus Sangerhausen und Maritta Wagner aus Sangerhausen.

Losglück hatte diese Woche der Sangerhäuser Horst Kundlatsch. Für ihn liegen 15 Euro in der Lokalredaktion bereit: Herzlichen Glückwunsch.

Mit einer aktuellen Aufnahme schicken wir unsere Leser in eine neue Raterunde. Wo entstand sie? Einsendeschluss ist der 21. Januar 2009. Unter allen richtigen Einsendungen werden wieder 15 Euro verlost.

Ihre Zuschriften an die MZ-Lokalredaktion, Kylische Straße 56, 06526 Sangerhausen.

Sie können uns auch eine E-Mail schreiben: [email protected]