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Mit einer «Explosion» den ersten Preis abgeräumt

16.11.2008, 15:48

SANGERHAUSEN/MZ/SRO. - Das Geheimnis ist gelüftet: Den 4. Literaturpreis der Rosenstadt Sangerhausen erhält Robert Forkel (26) aus Halle / Saale für seine Geschichte "Explosion".

Der Student der Germanistischen Literaturwissenschaften und Philosophie an der Martin Luther Universität Halle-Wittenberg behandelt in seiner Geschichte wie sich der in seinen Vorurteilen befangene Titelheld Martin um das eigene Liebesglück bringt. Trotz der Liebe zur Urlaubsbekanntschaft Steffi, trennt er sich voreilig von ihr, weil er sich für die dicke Frau an seiner Seite schämt. Die eigenen Vorurteile haben gesiegt. Im Gegensatz zu ihm, reagieren die Magdeburger Freunde ganz anders auf Martins dicke Freundin, als er denkt.

Die Preisverleihung fand am Samstag im Rahmen der 4. Literaturtage statt. Die Rosenstadt Sangerhausen GmbH hatte im Vorfeld wiederum zu einem Literaturwettbewerb, diesmal unter dem Thema "Was geht's mich an? - Zivilcourage im Alltag", aufgerufen.

"121 Beiträge wurden aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Spanien und China eingereicht", berichtete Moderatorin Anneliese Tobies. "Die Autoren sind zwischen 15 und 87 Jahre alt."

Oberbürgermeister Dieter Kupfernagel schätzte ein, dass das Thema von den Autoren sehr unterschiedlich aufgefasst wurde. Dabei sei die Umsetzung gar nicht so einfach gewesen und manchmal zu plakativ behandelt worden. Daraus heben sich die Werke der Preisträger ab. So hatte die fünfköpfige Jury, zu denen neben ihm Irma Lang, Wolfgang Steffen, André Schinkel und Peter Radack gehörten, viel zu lesen und zu diskutieren.

Die ihrer Meinung nach fünf besten Beiträge wurden am Samstag im Glashaus von den Autoren selbst dem Publikum vorgelesen. Die Würdigungen der Preisträger Robert Forkel (Explosion), Doris Rixecker (Im Wald), Maja Roedenbeck (Matthias Ginnberger zittert nicht), Dietmar Füssel (Skinhead) und Steffen Roye (In der Schwebe) nahm Fritz-Dieter Kupfernagel vor. Anschließend überreichte er zusammen mit der Rosenkönigin Juliane I. die Preise.

"Ich bin begeistert vom Ambiente der Veranstaltung und dem Empfang der Preisträger in der Stadt", sagte Robert Forkel. "Ich freue mich über den ersten Preis. Aber ich bin auch von den anderen Beiträgen begeistert." Diese werden zusammen mit anderen Wettbewerbsbeiträgen in einer Anthologie erscheinen. Außerdem besteht in diesem Jahr die Möglichkeit, über den Lokalen Aktionsplan, eine zweite Broschüre drucken zu lassen. Diese soll in Klassensätzen in Schulen verteilt werden, damit sich Lehrer und Schüler mit dem Thema "Zivilcourage" beschäftigen.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch den Künstler Frank Exner aus Lutherstadt Eisleben mit selbst komponierten Werken.