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Mifa-Bike Sangerhausen Mifa-Bike Sangerhausen: Der Rohbau steht und der Umzug ist fest im Blick

Von Karl-Heinz Klarner 22.09.2016, 06:00
Der Rohbau der Mifa-Bike ist fertig.
Der Rohbau der Mifa-Bike ist fertig. Ralf Kandel

Sangerhausen - Leicht geduckt blickt der Fuchs vom Dach des Baucontainers auf den Muldenkipper. Der zieht eine Staubwolke hinter sich her und verschwindet am Ende der über 200 Meter lange Montagehalle in der Sangerhäuser „Wasserschluft“.

Udo Herrmann kann sich ein Lächeln nicht verkneifen. Denn das Raubtier auf dem „Fuchsbau“ ist nicht nur ausgestopft, sondern auch von Motten angefressen. „Den habe ich nur aus Spaß mit auf die Baustelle gebracht“ erzählt der Polier der Kafril Unternehmensgruppe.

Rohbau der neuen Werkhalle der Mifa-Bike steht

Die sächsische Firma ist gegenwärtig dabei, die neue Werkhalle der Mifa-Bike im Gewerbegebiet an der Autobahnabfahrt Sangerhausen Süd zu errichten. Der 30.000 Quadratmeter umfassende Rohbau steht, in den kommenden Tagen sollen die restlichen Böden in der Halle betoniert werden. Dann geht es für die zehn Mann starke Bautruppe an die Außenanlagen. „Wir liegen im Plan, wenn der November keinen Schnee bringt, dann sind wir auch pünktlich fertig“, sagt Herrmann.

Darauf setzt man beim traditionsreichen Fahrradhersteller. Denn bis zum Jahresende soll die Produktion von dem alten Standort im Sangerhäuser Zentrum an die Peripherie der Stadt verlegt worden sein. „Wir werden noch im Oktober mit den ersten Verlagerungen anfangen“, ist Mifa-Bike-Eigentümer Heinrich von Nathusius zuversichtlich, die ehrgeizigen Pläne in die Tat umzusetzen. Der Optimismus kommt nicht von ungefähr. Der Bau und auch die Kosten von 17 Millionen Euro liegen im Plan, sagt von Nathusius. „Im Januar kommenden Jahres soll das erste Fahrrad in der neuen Produktionsstätte vom Band rollen“, sagt der Unternehmer.

Angesichts dessen arbeitet die Standortmarketinggesellschft (SMG) Mansfeld-Südharz daran, den Altstandort zu beleben. Aktuell werde untersucht, ob und wie die alten Mifa-Hallen zu vermarkten sind oder am Ende nur der Abriss und eine Wohnbebauung bleibt, sagte SMG-Geschäftsführer Mark Lange. Interessenten habe es gegeben. Das Grundstück gehört nach einer über fünf Millionen Euro teuren Rettungsaktion für die insolvente Mifa AG dem Landkreis.

Rund 56.000 Kubikmeter Erde zum Ausgleichen des Geländes eingesetzt

Polier Herrmann ist zuversichtlich, dass von seiner Seite dem Umzug der Fahrradschmiede nichts im Weg steht. Schließlich hat der Mann Routine. Seit vier Jahren ist der 49-Jährige nur mit Hallenbau befasst. Dabei können die Bauleute auf ein Baukastensystem zurückgreifen. Denn die Fundamente, Pfeiler und Dachkonstruktionen seien nahezu identisch.

Etwas spezieller war der Bau in Sangerhausen dennoch. Denn das abschüssige Gelände musste angeglichen werden. Rund 56.000 Kubikmeter Erde wurden dafür bewegt, erzählt der Polier. Hinzu kam noch die Problematik mit den streng geschützten Feldhamstern. Naturschützer hatten rund 100 Tiere auf dem zehn Hektar großen Gelände vermutet. Gefunden wurden bei der Suche zwei. „Die Leute haben jeden unserer Schritte bei den Erdarbeiten beobachtet“, blickt Herrmann auf den Baustart im Frühjahr. (mz)