Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Von Apfel bis Zwiebelzopf
SANGERHAUSEN/MZ/SRO. - Es bedarf also noch immer des Sonntags, um im großen Waren- und Dienstleistungsangebot auf regionale Produkte aufmerksam zu machen. Entsprechend gut war der Sangerhäuser Marktplatz besucht. Der 7. Sangerhäuser Regionalmarkt wurde sowohl von den rund 30 Händlern aus dem Südharz, dem Mansfelder Land und der Kyffhäuserregion als auch von den Besuchern gern angenommen.
Initiatoren des Regionalmarktes, der auch in diesem Jahr wieder anlässlich des Tages der Regionen stattfand, waren der Verein zur Förderung der Direktvermarktung im Mansfelder Land, der Bauernverband Mansfeld-Südharz, die Stadt Sangerhausen, das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz und die Rosenstadt Sangerhausen GmbH. Deren Vertreter begrüßten im Beisein von Rosenkönigin Lydia I. die Marktbesucher und besichtigten die Stände der Händler. Wie so mancher Kunde hatten sie auch Fragen zur Herstellung und Vertriebswege der Waren.
Die Produzenten, wie Imkermeisterin Ines Berrenrath aus Oberröblingen, beantworteten die Fragen gern. So schaut sie auf ein gutes Imkerjahr zurück. "Zwar gab es weniger Frühtracht, aber der Sommer wurde dann doch noch gut." Nicht nur das Wetter, Diebstähle von Bienenvölkern oder natürliche Verluste machen den hauptberuflichen Imkern zu schaffen. Als problematisch sehen sie die billigeren Produkte, die in den Supermarktregalen stehen oder von Hobby-Imkern verkauft werden. "Der Kunde entscheidet viel über den Preis", sagt Ines Berrenrath. Da hilft es auch wenig, dass ihre Bienenvölker in der Region die Blüten bestäuben und so zur Artenvielfalt beitragen. Ganz zu schweigen von den kurzen Wegen, die das Produkt bis zum Kunden zurücklegt.
Neben dem treuen Händlerstamm gab es mit dem Wagen der Quenstedter Käserei oder der Lebenshilfe Eisleben neue Anbieter. Bei der umfangreichen Produktpalette der Lebenshilfe Eisleben konnte man von frischen oder getrockneten Pilzen bis hin zur Holzhütte alles kaufen oder bestellen. "Unsere Tischlerwerkstatt fertigt ganz individuell, was ein Baumarkt nicht bieten kann", sagte Mitarbeiter Mario Schmidt.
Während bei ihm zu den Frischpilzen auch Pilzrezepte über den Verkaufstisch gingen, hatte sich der Bauernverband Mansfeld-Südharz in diesem Jahr auf die Berufswerbung konzentriert. Geschäftsführerin Helgard Wiegand freute sich über die Resonanz der Leute. "Die Besucher akzeptieren, dass wir keine Kochrezepte mehr anbieten, sondern Berufsbilder in den Grünen Berufen vorstellen." Für Arbeit- und Lehrstellensuchende konnte sie viel Info-Material und Hinweise auf Lehrbetriebe in der Region geben. Auch das von Petra Iwan angebotene traditionelle Quiz rund um die Landwirtschaft fand großen Zuspruch.
Zum unterhaltsamen Teil des Regionalmarktes gehört die Vorführung alter Handwerkstechniken. Erstmals gab es dabei die Vorführung der Dreschergruppe des Heimatvereins Einzingen, die mit Interesse verfolgt wurde. All das begeisterte Michael Makala, der extra aus Halle gekommen war: "Ich war gespannt, wie sich die Leute aus der Region präsentieren. Es ist auch ein Indikator für den Erfolg des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz als Modelllandschaft." Rita Lauf aus Sangerhausen sah es ganz einfach: "Wenn man aus der Landwirtschaft stammt, weiß man die Produkte ganz anders zu schätzen. Ich finde es gut, was Sangerhausen hier auf die Beine stellt."