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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Stausee lockt MX 3-Fahrer aus Kiel und vom Bodensee

Von HELGA KOCH 10.08.2011, 18:23

Kelbra/MZ. - Zugegeben, so klein war die Auto-Runde lange nicht. Nicht mal ein Dutzend Mazda MX 3 stand diesmal auf dem Campingplatz am Kelbraer Stausee. Was ja auch kein Wunder ist. Schließlich lief das Sportcabrio nur von 1991 bis 1996 vom Band. 20 000 Stück wurden in Deutschland verkauft. Und manches dürfte angesichts der Abwrackprämie oder wegen seines Alters längst in die Schrottpresse gekommen sein. Aber alle MX 3-Fahrer oder -Liebhaber, die sich diesmal von sonst woher auf den Weg in den Südharz gemacht hatten, waren von ihrem Treffen restlos begeistert - nur halt nicht so sehr vom Wetter.

Die MX 3-Fan-Schar kennt sich hauptsächlich aus dem Internetforum und hält darüber auch engen Kontakt, erzählt Benjamin Görten. Er gehört zu den Organisatoren des Treffens, das seit ein paar Jahren traditionell in der ersten Augusthälfte am "Kelbraer Meer" veranstaltet wird. "Ist noch gar nicht so lange her, vor ein oder zwei Jahren, da hatten wir mal 45 Fahrzeuge hier stehen", erzählt Görten. Die Jüngsten Teilnehmer sind Anfang, Mitte 20, die Ältesten um die 50, Frauen und Männer und die verschiedensten Berufsgruppen vertreten. Görten selbst hat sich allerdings - schweren Herzens! - auch schon von seinem Auto getrennt, weil er nach Berlin umgezogen war, und reiste deshalb mit einem Mietwagen aus der Hauptstadt an. Das Auto hat Görten jemandem aus dem Internetforum verkauft: "Da weiß ich immer, wo es gerade ist."

Benjamin Stähle hat sich aus Ravensburg am Bodensee auf den Weg nach Kelbra gemacht. "Mein MX 3 hat die letzte Hauptuntersuchung nicht überstanden, und der andere ist noch in der Wiederaufbauphase", sagt der 25-jährige Student. Andere kamen aus Dessau, Osnabrück, Hamburg, Lippe, Wangen im Allgäu. "Ich bin durch meine Freundin hier", sagt Marian Krizan aus Duisburg, ebenfalls ein ehemaliger MX 3-Fahrer, der diesmal mit Bus und Bahn nach Kelbra gekommen ist. Bedeutend kürzer fiel die Anfahrt für Martin Schneider aus, der 28-Jährige wohnt in Oberheldrungen im Kyffhäuserkreis. Ein paar Leute, die sonst immer dabei waren, hätten sich diesmal wohl doch vom Wetter abschrecken lassen, vermutet Görten.

Bei den Treffen geht es gesellig zu, und Spaß muss sein. Die Teilnehmer zelten, gehen baden, feiern, unternehmen Ausfahrten - so wie diesmal zum Kyffhäuser-Denkmal. Die Ausfahrt ist einer der Höhepunkte, und meist finden sich im Nachhinein gleich mehrere Videos im Internet. Tradition ist auch ein Quiz, in dem sich natürlich jede Frage um das erklärte Lieblingsauto dreht, eine Jury bewertet die Fahrzeuge, die Teilnehmer wählen ihren Favoriten, Tuning, Technik und Originalzustand werden verglichen, das jüngste und älteste Fahrzeuge gekürt. Es gibt eine Siegerehrung und Medaillen in den einzelnen Kategorien.

Kein einziger von ihnen hat seinen Mazda neu gekauft, dazu sind die meisten von ihnen viel zu jung. "Ein bisschen Liebe zum Auto und Verrücktsein gehört bei uns allen dazu", sagt Görten. Das Wichtigste, damit nächstes Jahr nicht noch weniger MX 3 auf dem Campingplatz stehen, wüssten sie alle: regelmäßiger Flüssigkeitswechsel am Auto, Basteln und Wartung. "Nächstes Jahr wieder: selbe Zeit, selber Ort!"