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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Probleme mit dem Mönch

Von Helga Koch 11.01.2012, 17:53

Rottleberode/MZ. - Die Sanierung des Schlossteiches in Rottleberode scheint eine unendliche Geschichte zu sein. Denn obwohl die Arbeiten eigentlich schon vor einem Jahr abgeschlossen sein sollten, ist das Ende nun noch immer nicht abzusehen. Die Gemeinde Südharz zweifelt die exakte bauliche Ausführung des Mönchbauwerkes an der Straße an.

"Es gibt eine Diskrepanz mit der Baufirma. Dabei geht es um das Mönchbauwerk", sagt Bürgermeister Ralf Rettig (CDU). Als die Spundwände entfernt wurden, sei das Bauwerk ein paar Zentimeter aus dem Lot geraten - genauer gesagt um 5,5 Zentimeter. Und zwar exakt an der Stelle, wo das Rohr und das Mönchbauwerk in Verbindung stehen, wie Rettig erklärt. Das könnte wiederum zu Spannungen führen. Durch das Mönchbauwerk hindurch fließt das Wasser aus dem Schlossteich, der unter anderem durch unterirdische Quellen gespeist wird, in den Mühlgraben.

Wegen dieses baulichen Mangels, der inzwischen auch mittels einer Kamerabefahrung dokumentiert und untersucht worden ist, hat die Gemeinde 25 000 Euro zurückgehalten. "Die Mängel müssen behoben werden, notfalls auch von einer anderen Firma. Die Baufirma muss den Nachweis erbringen, dass alles in Ordnung ist", sagt der Bürgermeister.

Die neuerlichen Probleme am Mönchbauwerk sind vielleicht nur noch das Tüpfelchen auf dem i, schien doch die Sanierung des Teiches von Anfang an unter keinem Stern zu stehen. "Anfangs wollten wir mit einem Saugbagger den Teich entschlammen. Das hat der Munitionsbeseitigungsdienst aber untersagt, weil auf dem Grund des Schlossteiches alte Munition aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet wurde. Das hat uns schon zurückgeworfen", schildert Rettig. Vorher habe niemand darauf aufmerksam gemacht.

Also musste der Teichboden ausgebaggert werden. Der Schlamm wurde auf einen nahe gelegenen Acker gefahren und dort extra noch mal mit Sonden untersucht. Im Zuge der Arbeiten wurden tatsächlich zwei Gewehre, zwei Pistolen, eine Handgranate, ein Panzerfaustkopf und eine Granate gefunden, sagt Heiko Kügler vom Bauamt der Gemeinde.

In diesem Jahr sind noch einige Restarbeiten zu erledigen, unter anderem an der Straße. Und die Badestelle ist auch noch nicht fertig. Der alte Beton sei zwar im Spätsommer rausgebaggert worden, sagt der Bürgermeister, aber die neue Schicht aus Kies und Sand fehlt noch.

Verzögert hatten sich die Arbeiten im Sommer auch dadurch, weil beim Einbau des Mönchbauwerks das Wasser nicht abgesenkt werden durfte. Denn dass im Schilf verschiedene Libellenarten Eier gelegt hatten, war offensichtlich vorher nicht bedacht worden. Dann wieder mussten auf Weisung der Unteren Naturschutzbehörde Wasserbausteine an einigen Uferbereichen entfernt werden. Denn die Steine waren störend - nicht nur optisch, sondern auch für einige Tierarten und den Pflanzengürtel am Wasser.

Die Probleme bei der Teich-Sanierung, auf 1,9 Millionen Euro veranschlagt und vom Land als Ausgleich für die Erschließung eines Rottleberöder Industriegebietes gefördert, bringen dennoch etwas Gutes - Erfahrungen. Denn der Faule Teich, der ganz in der Nähe liegt, droht ebenfalls zu verlanden. Für ihn liegt ein Pflegeplan vor. "Das ist aber Sache des Landes", sagt Rettig. "Es muss was geschehen, sonst kann man dort in 30 Jahren Pilze suchen gehen."