Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Mit Kutschen und zu Pferd geht es in die Haide
BRÜCKEN/MZ. - Ausflüge in die Brücksche Haide sind für Ewald Feuchte immer etwas Besonderes. Auch diesmal gehörte der 75-jährige zu den Teilnehmern am längst traditionellen Sternritt, dessen Ziel eben der Steintisch in der Nähe des Helme-Ortes ist. Wobei der Begriff Sternritt längst Auslegungssache ist. Schließlich waren es auch in diesem Jahr bei weitem nicht nur Reiter, die sich auf den Weg zum traditionellen Frühlingsausflug machten.
Mit Kutschen, zu Fuß und auch mit dem Auto strömten die Gäste herbei. Wie viele es am Ende waren? So recht gezählt hat die vielen Kinder, Frauen und Männer niemand. "So rund 150 Leute werden es wohl gewesen sein", schätzt Ewald Feuchte, der mit seinem Reit- und Fahrverein zu den Organisatoren der Veranstaltung zählte, ein. Gezählt hat er aber die Kutschen, 13 Gespanne waren es, die am Steintisch ankamen. Und nicht zu vergessen 28 Reiter, die ihre Pferde in der Nähe anbanden.
Kurzum, es war wieder eine kleine "Völkerwanderung", die sich von Brücken und anderen Orten aus auf den Weg zur Haide machte. Nicht zuletzt Dank der Tatsache, dass diesmal auch ein "Volkswandertag" integriert war. Zum wievielten Mal eigentlich der Frühlingsritt auf dem Programm stand? Feuchte zuckt mit den Schultern, es ist ihm auch egal. Viel wichtiger findet er, dass der Ausritt im Frühjahr und der darauf folgende im Herbst die Leute in seinen Bann zieht. Und dass alles passt, so wie diesmal.
Ehe sich der 75-Jährige wieder seinem zweijährigen Enkelchen Lara widmet, freut er sich von ganzem Herzen: "Wir haben ideales Wetter, eine prima Stimmung, die ganze Sache ist voll gelungen. Was will man mehr?" Das findet auch Winston. Der siebenjährige Bursche ist mit seiner Mutti Jane zum Steintisch gekommen. Während sich die Mutti darüber freut, dass "in Brücken immer was los ist", wuselt der Knirps durchs Gelände. Kaum zu bändigen ist er. Und einen Blick für die Blütenpracht weit und breit hat er auch nicht. Ihn interessieren ganz andere Dinge, wie eben die Pferde oder die Kutschen. Zeit zum Blumenpflücken bleibt dann aber doch.
Zeit nehmen sich auch die Erwachsen. Sie sitzen in lockerer Runde verstreut um den Pavillon am Steintisch und erzählen sich so manchen "Schwank" aus Vergangenheit und Gegenwart. Die Zeit scheint dabei still zu stehen. So wie immer in den mehr als 20 Jahren, seitdem der Sternritt im Frühling und Herbst auf dem Programm steht.
Der nächste Sternritt, organisiert vom Reit- und Fahrverein Sangerhausen, steht Karfreitag auf dem Programm. Ziel von Reitern und Pferden ist dann die Moltkewarte bei Lengefeld.