Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Die Birken sollen bleiben
KELBRA/MZ. - Die Pläne der Stadt Kelbra, die Birkenallee entlang des alten Bahndammes zum Teil abzuholzen, schlagen in der Stadt hohe Wellen. Zwar will die Stadt die gefällten Birken durch Ahornbäume ersetzen, doch viele Bürger fragen sich, warum das sein muss. Das wurde am Freitag auch bei einer MZ-Umfrage deutlich.
"Ich finde es ungezogen, was die Stadt plant", sagt die 75-jährige Erika Pein. "Die Birken sind nicht krank und gehören einfach zum Stadtbild dazu", meint die Kelbraer Rentnerin. "Für die Ahorne wird sich schon ein anderes Fleckchen finden." Joachim Hentrich (81) ist auch sauer über die Pläne: "Die Birken sollen bleiben. Sie tun doch niemandem etwas", findet er. Günter Sebastian aus Halle pflichtet ihm bei: "So etwas lässt man stehen", sagt der 69-Jährige, der sich oft in seinem Bungalow in Kelbra aufhält. "Ich fahre meist mit meinem Rad die schöne Allee entlang. Die Birken dort stören niemanden."
Auch der 56-jährige Reinhard Meyer aus Sangerhausen spricht sich dagegen aus, dass die Birken der Kettensäge zum Opfer fallen. "Ich kenne die Allee gut", sagt er. "Es wäre jammerschade, wenn die Bäume dort wegkämen. Wohin man die Ahorne pflanzen könnte, weiß ich aber auch nicht."
Anke Schossig (50) ist anderer Meinung: "Ich habe keine Ahnung, was richtig ist", sagt die Bergaerin, die zum Einkaufen nach Kelbra kommt. "Die Birken machen aber so viel Dreck. Und viele Leute haben eine Birkenallergie. Für die wäre es sicher besser, wenn die Bäume wegkämen." Heinz Franke (76) spricht sich dafür aus, wirklich nur kaputte Bäume wegzunehmen und dann sofort neue zu pflanzen. "Sonst sieht es nicht mehr so schön aus", sagt der Rentner.
Sylvia Zimmermann (58) meint: "Ich hoffe, dass die Stadträte richtig entscheiden. Wenn das Fällen wirklich sinnvoll ist, bin ich dafür", meint die 58-jährige Sekretärin. Nur müsste dann auch sofort nachgepflanzt werden. "Denn ein Baum braucht sehr lange, bis er groß gewachsen ist." Kerstin Okapal kann sich dagegen überhaupt nicht damit anfreunden, dass die Bäume gefällt werden sollen. "Die Birken gehören einfach zum Bahndamm dazu", sagt die 38-jährige Hotelfachfrau. "Die Bäume sind meiner Meinung nach nicht krank oder kaputt und sollen stehen bleiben." Christel Kretschmer (73) fände es auch schade, wenn die Bäume abgesägt würden. "Sie sind aber schon sehr zerfleddert. Werden sie gefällt, gibt es etwas Neues. Und vielleicht tut sich dann auch etwas an dem anderen Teil des alten Bahndammes, dessen Belag sehr kaputt ist", sagt sie.
Horst Müller (35) findet dagegen, dass die jetzige Allee "etwas hermacht" und die Bäume stehenbleiben sollten. Er will aber bei der Stadt nachfragen, was aus dem Holz wird, falls die Birken wirklich gefällt werden sollten. "Wenn ich es kriegen kann, habe nichts gegen das Abholzen", sagt der Kfz-Mechaniker.