1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. Mansfeld-Südharz: Mansfeld-Südharz: Brennholzproduzent auf höhere Nachfrage eingestellt

EIL

Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Brennholzproduzent auf höhere Nachfrage eingestellt

Von MANFRED DEIDECK 13.01.2010, 17:47

ROTTLEBERODE/MZ. - Doch Holzhändlerin Andrea Manteuffel sieht die angespannte Situation gelassen. Zur Zeit werden täglich 30 bis 35 Schüttraummeter (srm) an Brennholz produziert und in den standardisierten Behältern, die auf dem Außengelände stehen, gelagert. "Unser Vorrat reicht mindestens bis März", versichert sie. Diesbezüglich befürchte sie keinen Engpass. Was ein bisschen Probleme bereite, seien die Liefertermine. "Es kommt vor, dass Leute vor ultimo anrufen und ihr Holz nach Möglichkeit in der nächsten Stunde haben wollen", berichtet die 44-Jährige. Das sei kein Problem, wenn sie ihren Bedarf selbst abholen. "Ansonsten können wir zusichern, dass die Bestellung innerhalb einer Woche ausgeliefert wird", berichtet die Geschäftsfrau.

Eine weitere Erfahrung des Familienunternehmens besteht darin, dass es viele Verbraucher und Kunden gibt, die keine größeren Mengen an Brennmaterial lagern können. Deshalb holen oder bestellen sie sich dann Nachschub, wenn der Vorrat aufgebraucht ist. Darauf hat man sich eingestellt. Zumal das Betriebsgelände viel Platz bietet, um aufbereitetes Brennholz in größeren Mengen lagern zu können.

Andrea Manteuffel führt den Holzhandel mit ihrem Mann Ulrich seit November 2003 in Rottleberode. Als Büro stellten sich Manteuffels, um Kosten zu sparen, neben der Produktionsstätte einen Container am Eingang zum Firmengelände in Rottleberode auf. Die Chefin fühlt sich jedenfalls in ihrer "Blechbüchse" - wie manche Kunden ihren Bürocontainer zu bezeichnen pflegen - wohl. "Hier habe ich alles, was ich brauche und wohlig warm ist es auch", so die Stolbergerin, die im Ortsteil Hainfeld wohnt und zwei Kinder großgezogen hat.

Zugute kommen dem Familienunternehmen in diesen Tagen auch die Erfahrungen, die es in den letzten Jahren sammeln konnte. "Wir haben gelernt, uns auf steigende Nachfragen rechtzeitig einzustellen", so die Chefin. So erinnerte sie sich daran, dass in den ersten Jahren rund 70 Prozent der Abnehmer Händler gewesen seien und nur 30 Prozent Privatkunden. "Heute hat sich das Blatt total gewendet. Jetzt haben wir mehr private Kunden".

Der Grund für die erneute Kehrtwende der Verbraucher liegt auf der Hand. Nach der Wende stellten viele Haushalte auf Gas- und Heizöl-Heizungen um. Sie boten mehr Bequemlichkeiten. Keine offene Feuerstelle. Kein Dreck in der Wohnung. Der Bedarf an Brennholz sank stark. Das änderte sich aber schlagartig in den letzten Jahren. Die Nachfrage steigt ständig. Die steigenden Kosten für Heizöl und Gas beschleunigen diesen Prozess. Zudem gibt es in vielen Haushalten Kamine, die für eine gemütliche Atmosphäre sorgen.

Um für den erhöhten Bedarf im Winter gerüstet zu sein, wird in dem Rottleberöder Familienunternehmen übers ganze Jahr hinweg Brennholz produziert. Dass der Verbrauch von Jahr zu Jahr wieder zunimmt, macht Andrea Manteuffel an einer Zahl deutlich. Von rund 2 000 wuchs inzwischen die Jahresproduktion auf 8 000 Schüttraummeter an. Das Holz stammt aus Forstbetrieben und von privaten Waldbesitzern. Zurückblickend auf die Jahre nach der Gründung fallen auch lobende Worte für die Gemeinde Rottleberode. "Von ihr haben wir viel Unterstützung bekommen, so die Manteuffels.