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Malbuch eines Sangerhäuser Künstlers Malen mit Willi - ein Verein geht neue Wege

Was Sangerhäuser Schüler von heute aufs einem Malbuch von gestern gemacht haben.

Von Frank Schedwill 07.05.2025, 11:30
Das Wandbild im Geschwister-Scholl-Gymnasium von Schmied.
Das Wandbild im Geschwister-Scholl-Gymnasium von Schmied. Foto: Maik Schumann

Sangerhausen/MZ. - Cover und Inhalt sind fertig. Das neue Malbuch „Malen mit Willi 2.0“ könnte eigentlich in Druck gehen, wenn da nicht die hohen Kosten wären. Der Sangerhäuser Wilhelm-Schmied-Verein sucht deshalb Sponsoren, die zumindest einen Teil davon tragen.

„Wir als Verein können die leider nicht allein übernehmen, sagt Iris Ziegler, die Vorsitzende des Vereins. Der kümmert sich um den künstlerischen und Nachlass des 1984 verstorbenen Malers und Grafikers. Schmied hat seiner Heimatstadt mehrere großformatige Mosaike hinterlassen, unter anderem das im Bahnhof. Wer sich am Malbuch beteiligen möchte, wird gebeten, sich an den Verein zu wenden.

Neues und Originales

Die zweite Neuauflage des Malbuchs hat der Verein gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Sangerhäuser Geschwister-Scholl-Gymnasiums erarbeitet. Es soll aus Anlass des Geburtstages von Wilhelm Schmied in diesem Jahr erscheinen. Schmied wäre am 13. April, also vor wenigen Tagen, 115 Jahre alt geworden. Mit schwarzem Filzstift haben die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6d regionale Sehenswürdigkeiten wie die Sangerhäuser Jacobikirche, das Josephskreuz bei Stolberg und andere gezeichnet. Diese können die Käufer des Malbuchs dann ausmalen.

Außerdem sind in dem insgesamt 24-seitigen Heft Bilder des Original-Malbuchs zu finden, das der Maler seiner Tochter Ursula im Jahr 1943 in deren Osterkörbchen gelegt hat.

Wie soll es weitergehen

Eine erste Neuauflage des Malbuchs, in der neben den Ausmalbildern von Schmied bereits Arbeiten von Scholl-Gymnasiasten zu finden waren, gab es bereits vor neun Jahren. Mitarbeiter einer Sangerhäuser Werbefirma hatten damals Ursulas Buntstiftfarbe per Computer aus den alten Ausmalbildern entfernt und diese nachgezeichnet. Dann wurde das Heft mit den Schülerarbeiten ergänzt und diese hinter Schmieds ursprüngliche Zeichnungen geheftet. So soll auch diesmal verfahren werden. „100 Exemplare haben wir damals gedruckt, die waren schnell vergriffen“, erinnert sich die Vereinschefin. Da es die damalige Firma aber nicht mehr gibt, will sie das Projekt nun mit einem Unternehmen aus dem Sangerhäuser Ortsteil Oberröblingen realisieren.